Hardcover mit Lesebändchen: 416 Seiten
ISBN: 9783764171285
Preis: 20,00 € / E-Book 15,99 €
Worum geht's?
Die 17-jährige Fawn ist die beste Lügendiebin Mentanos, denn mit ihrer roten Magie entlarvt sie Lügen, sobald sie ausgesprochen werden. Ein lukratives Geschäft, denn in den Dunkeldieben findet sie immer freudige Abnehmer ihrer brisanten Ware. Doch ihr größter Raubzug geht schief: Im Haus der adeligen Familie Falcron wird sie von Caeden, dem Sohn und Familienoberhaupt, ertappt. Und schon findet Fawn sich selbst in der größten Lüge ihres Lebens wieder: Um nicht ausgeliefert und gehängt zu werden, muss sie ab sofort Caedens Verlobte mimen. Denn mit ihrer Fähigkeit will Caeden endlich den Mörder seines Vaters entlarven. Und so spielt Fawn das gefährliche Spiel mit, das sie immer weiter in die Abgründe führt und zwischen die Fronten geraten lässt.
Wie es mir gefallen hat:
Ehrlich
gesagt interessierte die Wahrheit mich überhaupt nicht. Wahrheiten
waren hässlich. Lügen hingegen, verheißungsvoll rot glänzende Lügen ...
waren wunderschön.
(S. 21)
Lügen, die man sehen kann – das klang für mich sofort nach einer großartigen Story-Zutat. Die Welt des Buchs wirkt ein wenig
dystopisch, aber gleichzeitig auch sehr magisch – ein bisschen im
Stil der „Die Farben des Blutes"-Reihe – und auch das hat mich von der ersten Seite an begeistert.
Die
Lügenthematik ist toll umgesetzt. Hier sind der Autorin viele spannende
Details eingefallen, z. B., dass sich sogar Gegenstände belügen lassen,
welche Farben verschiedene Lügen haben, ...
Mit Fawn begleitet man eine Protagonistin, die alles andere als auf den Mund gefallen ist und absolut zu ihrem Eigensinn steht. In „Lord Kaltherz" alias Caeden findet sie ein passendes, nicht leicht zu durchschauendes Gegenüber. Die Schlagabtäusche zwischen den beiden machen Spaß, nehmen aber in manchen Situationen fast ein klein wenig überhand.
Die Gespräche und Informationen zum Worldbuilding samt Lügendieben, Wissensjägern, Mauer, Bündnis, Königshaus, den Falcrons sowie Fawns Familie und Fähigkeiten, nehmen viel Raum ein, sodass ich die Geschichte insgesamt eher als langsam erzählt empfunden habe. Der Schwerpunkt liegt auf einer Vielzahl von Rätseln und mysteriösen Vorgängen sowie den oft humorvollen Gedankengängen und Dialogen statt auf Spannungsszenen und Handlungsfortschritten. Das ist einerseits toll, weil dadurch immer Neues Thema wird und sich noch als bedeutsam herausstellen könnte, führt andererseits aber auch dazu, dass man gegen Ende wirklich viele Puzzleteile hat, aus denen sich immer mehr Folgefragen ergeben (ich habe mal gezählt: Bei mir sind ganze sechzehn offen!). So wird es wahrscheinlich relativ schwierig, mit Zeitabstand in die Fortsetzung einzusteigen.
In einem Satz:
„Die Lügendiebin“ ist ein fantasievoller Dilogie-Auftakt mit Schwerpunkt auf den Dialogen und Geheimnissen im Hintergrund, das noch sehr viele Fragen offen lässt.
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