Rezension zu "Von wegen Liebe" von Kody Keplinger
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: cbt (11. Februar 2013)
ISBN-13: 978-3570308394
Originaltitel: The Duff
Inhalt
Biancas Leben ist nicht immer leicht. Zwischen ihren besten
Freundinnen Jess und Casey fühlt sie sich oft wie das hässliche Entlein und
zwischen ihren Eltern ist schon lange nichts mehr, wie es sein sollte.
Als Wesley Rush, der allseits als Aufreißer bekannt ist,
versucht, über sie an ihre Freundinnen heranzukommen und auch noch die
Unverschämtheit besitzt, sie als DUFF (= die unattraktive, fette Freundin) zu
bezeichnen, ist er bei ihr endgültig unten durch.
Doch dann beginnen ihre Wege, sich öfter zu kreuzen und
Bianca, der jede Ablenkung von ihren Sorgen recht kommt, lässt sich auf Wesley
ein, heimlich und ohne Verpflichtungen. Doch ob das auf Dauer gut gehen kann?
Meine Meinung
Ich finde, ab und zu braucht man einfach einmal ein Buch,
das sich schnell weglesen lässt und dabei gut unterhält, ohne dass man sich
großartig darauf konzentrieren müsste oder zum Nachdenken angeregt wird. Ein
Buch, in das man abtauchen kann, um sich vom Alltag zu entspannen, das aber
keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Bei „Von wegen Liebe“ war ich der festen
Überzeugung ein solches Buch in Händen zu haben. Diese Erwartung hat sich
größtenteils erfüllt, aber ich muss dazu sagen, dass die Geschichte doch auf
positive Weise anspruchsvoller war, als ich vermutet hatte.
Bianca, die als Ich-Erzählerin fungiert, war für mich eine
sehr überzeugende, überraschend vielschichtige Protagonistin. Ihre Gedanken und
Gefühle wurden sehr deutlich und auch wenn ich sie nicht immer sympathisch
fand, sorgte die Erzählperspektive dafür, dass ich alles durch ihre Augen sehen
konnte.
Mit all ihren Sorgen und Ängsten, ihren Stärken und Schwächen wurde sie richtig plastisch.
Auch wenn der Plot in gewisser Weise vorhersehbar war, gab
es immer wieder Szenen und Wendungen, die das wieder wettmachen konnten.
Wie sich die Dinge zwischen Bianca und Wesley entwickeln und
wie beide sich dadurch verändern, war sehr gut beschrieben. Die
Show-don’t-tell-Regel war auf jeden Fall brilliant eingehalten und langweilig wurde es nie.
Themen, die die Zielgruppe des Buches beschäftigen wie z.B. Rollenverteilung in Freundschaften oder Streit zwischen und mit den Eltern, Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung wurden geschickt in die Geschichte eingewoben und gut umgesetzt.
Fazit
Gute, lockerleichte Unterhaltung mit tieferem Kern. Meiner Meinung nach ist "Von wegen Liebe" ein sehr ansprechendes Jugendbuch, das man zwar nicht unbedingt gelesen haben muss, das sich aber trotzdem lohnt.