Sonntag, 30. Juni 2019

Halbjahresstatistik 2019

Ohne große Einleitung ... meine buchige Statistik für das erste Halbjahr 2019 :)

Seit Januar habe ich 23 Bücher gelesen und genauso viele wie im Vorjahr.
So weit gibt es von diesem Jahr 

 19 Rezensionen.

Diese Bücher sind für 2019 bisher meine Highlights
 
- „Alles, außer Plan" von Jule Pflug
- „The Belles" von Dhonielle Clayton
- „Wundertüte Leben" von Nelli Bangert 
- „Herzheimat" von Daniela Mailänder 
- „Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis" von Sabaa Tahir
- „Die Stille zwischen den Sekunden" von Tania Witte
- „Wenn der Mond erzählen könnte" von Guntrun Müller-Enßlin

(eine Rangfolge zu erstellen, ist hier wirklich ziemlich unmöglich, weil sie alle SO unterschiedlich sind)



Ein großer Flop war für mich nicht dabei, auch wenn Broken Beautiful Hearts" von Kami Garcia, So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt" von Maike Voß, Gold & Schatten" von Kira Licht sowie Too Late" von Colleen Hoover hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben sind.

Im ersten Halbjahr habe ich an 7 Leserunden, bzw. 6 Leserunden und einer Hörrunde, auf LB teilgenommen.

Ich hatte 43 Print- und 11 eBook-Neuzugänge (letztes Jahr im Vergleich: 35 Prints und 13 eBooks)


Die Print-Bücher verteilen sich so:

  • 18 Rezensionsexemplare (inkl. Leserundenbücher)
  • 11 Buchgewinne
  • 2 ertauschte Bücher
  • 2 Bücher von der Messe in Leipzig
  • 7 Buchkäufe
  • 1 Prämie aus der Lesejury
  • 2 Buchgeschenke
  • Sonntag, 23. Juni 2019

    Wenn der Mond erzählen könnte - Guntrun Müller-Enßlin

    Klappenbroschur, 432 Seiten
    dtv Verlagsgesellschaft (18. April 2019)
    ISBN: 9783423217934
    Preis: 11,95 €
    Standalone

    Worum geht's?

     

    „Alle Südtiroler Sagen enden traurig", sagt Vicky. „Mit verschmähter Liebe und Verschwinden und Verlust."
    „Wie im richtigen Leben", meint Johann und klingt ein ganz klein wenig bitter. Wie einer, der dazu verurteilt ist, Geschichten mit traurigem Ende nicht nur zu erzählen, sondern auch in ihnen zu existieren, und aufgehört hat, sich dagegen zu wehren.
    Im Sommer 1989 reist Vicky mit ihrer Familie nach Wünschnofen und findet in dem verschlafenen Nest unerwartet die große Liebe. Doch das Leben schlägt zu und setzt der wunderbaren Zeit ein abruptes Ende.
    26 Jahre später ist Vicky zurück in Südtirol, diesmal allein. Ihr Ziel: einiges aufarbeiten. Wie kann sie damit umgehen, was damals passiert ist? Wie kann sie die Vergangenheit hinter sich lassen, wenn sie doch immer ein Teil ihrer Gegenwart und ihrer selbst sein wird?

    Was mich neugierig gemacht hat:


    Bei diesem Buch kamen ein paar Faktoren zusammen, die mich beim Durchblättern der Vorschau sofort haben aufmerken lassen: der Buchtitel, das nostalgische Flair eines lange vergangenen Sommerurlaubs, dass es um Familiengeheimnisse und -geschichten geht und die beiden Handlungsstränge auf verschiedenen Zeitebenen. Ich habe es sofort als Must-Read notiert!

    Wie es mir gefallen hat:


    „Wenn der Mond erzählen könnte" hat mich alles andere als enttäuscht. Für mich hat es sich zu einem richtigen Pageturner entwickelt, obwohl (oder gerade weil?!) die Spannung eigentlich hauptsächlich aus der Figurenentwicklung und aus den Familienverwicklungen heraus entsteht.

    Der stetige Wechsel zwischen 1989 und 2015 ist wirklich gut gelungen. Durch ihn kann vieles Stück für Stück enthüllt werden und Konflikte und ihre Auswirkungen auf Vickys Familie zeigen sich in ihrem ganzen Ausmaß über die Jahre hinweg. Man hat das Gefühl, ein richtiges Familienporträt zu betrachten.
    Einzig die Verwendung der Tempora kam mir teils nicht ganz korrekt oder zumindest verwirrend vor (in der Vergangenheitsebene springt der Text manchmal zwischen den Zeitformen hin und her).

    Mit Vicky als Hauptfigur habe ich ein ums andere Mal gehadert, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass es ein positives Hadern ist. Vickys Verhalten, ihre Sicht auf andere, ihre Entscheidungen und Einstellungen haben mich nicht nur einmal wütend gemacht und mit Unverständnis erfüllt, aber man kann nachvollziehen, welche Erfahrungen und persönlichen Hintergründe dazu geführt haben. Sie erfüllt keine Vorbildfunktion, aber diesem Anspruch soll sie, denke ich, auch gar nicht genügen. Dafür bringt sie einen dazu, sich mit einigen Dingen auseinanderzusetzen und selbst Stellung zu beziehenund das ist natürlich etwas, das ich mir von literarischen Figuren wünsche.

    Die Geschichte ist sehr lebensnah und weist einen beeindruckenden Detailreichtum auf, der einem Zeile für Zeile das Gefühl gibt, wirklich mit den Charakteren und ihrer Lebenswelt vertraut zu sein.
    Die Zeitreise in die 90er, die Jahre meiner Kindheit, hatte etwas von Heimkommen und nostalgischem Erinnern, was mir viel Freude bereitet hat. Die Autorin hat das Lebensgefühl der verschiedenen Jahrzehnte gut eingefangen, genau wie die Atmosphäre der Schauplätze. Auch wenn ich eher ein Meer- als ein Berge-Mensch bin, fand ich die Kulisse traumhaft und habe auch das gedankliche Bergsteigen sehr genossen.

    Es gibt ein paar plottechnische Dinge, die ich mir zusätzlich oder anders gewünscht hätte bzw. Fragen, über die ich mich gern mit der Autorin austauschen würde, aber im Großen und Ganzen hatte ich ein rundes und bereicherndes Leseerlebnis. Es ist eines dieser Bücher, die ich mir mit etwas zeitlichem Abstand noch ein weiteres Mal zu lesen vorstellen kann, und auf jeden Fall eines, das im Regal bleibt.

    (Für wen) Lohnt es sich?


    Für alle Fans von Sommerromanen, für die es nicht nur leichte Frauenlektüre, sondern auch mal etwas Traurigschönes sein darf, ist dieses Buch genau das Richtige. Es gibt Stoff zum Nachdenken und immer wieder Wendungen, die einen mitnehmen. 
     

    In einem Satz:


    „Wenn der Mond erzählen könnte" ist ein bittersüßer und atmosphärischer Sommer- und Familienroman, der gleichzeitig sehr unterhaltsam und tiefgründig ist.

     

    Sonntag, 16. Juni 2019

    Mit Gott auf der Insel - Fabian Brand

    Kleine Auszeiten für alle, die das Meer lieben

    gebunden, 128 Seiten
    Neukirchener Verlag (11. März 2019)
    ISBN: 9783761566114
    Preis: 12,99 €

    Mehr Infos & Blick ins Buch

    Worum geht's?


    Dieses aufwendig gestaltete kleine Buch lädt zu einer Insel-Erkundung ein passend zum eigenen Urlaub oder aber auch ganz einfach für eine Gedankenreise von zu Hause aus.
    Mit kurzen Impulstexten und Gedichten bietet es genau das, was der Untertitel verspricht: kleine Auszeiten für alle, die das Meer lieben.

    Was mich neugierig gemacht hat:


    Die Antwort darauf ist in diesem Fall ziemlich simpel: Weil ich zu den angesprochenen Menschen gehöre: Ich liebe das Meer. Und da ich viel seltener dort sein kann, als ich mir wünschen würde, hat das Buch mich gelockt, mich mit Gott auf die Insel entführen zu lassen.

    Wie es mir gefallen hat:


    Das Buch hat ein rundes Gesamtkonzept und ist ein echter Hingucker und Hinfühler.
    Auf der Vorderseite kann man über eine Coververedelung streichen, und wenn man dabei die Augen schließt, ist es fast, als berührten die Finger trockenen Sand.
    Der Innenteil ist durchgehend farbig gestaltet und die maritimen Aquarellmotive untermalen die Texte sehr passend.
    Es gibt auch ein meerfarbenes Lesebändchen.

    Nach einem kleinen Vorwort, das noch einmal die Intention des Buches umreißt und sich mit dem Innehalten und Entdecken beschäftigt, folgen die Texte einem Reiseverlauf.
    Es geht ums Ankommen auf der Insel, um Streifzüge und Orte dort und schließlich um die Heimreise.
    Verschiedene insel- bzw. meerestypische Gegenstände, Tiere, Naturerscheinungen und Schauplätze werden mit Gedanken über das Leben und den Glauben verknüpft, dienen als Metaphern, geben Anlass zum Reflektieren und Nachdenken.
    Der Autor lässt seine LeserInnen an Eindrücken und Überlegungen teilhaben, sowohl in den wenige Seiten langen Impulsen als auch den poetischen Texten, die sich stetig abwechseln.
    Insgesamt sind 28 Beiträge enthalten, die nicht aufeinander aufbauen, aber doch von einem roten Faden durchdrungen werden.

    Es stimmt alles: Eine wundervolle Buchidee trifft auf Handlichkeit, Ästhetik und anregende Inhalte, von denen man sich je nach Lust, Zeit und Laune immer mal wieder einen zwischendurch oder mehrere am Stück zu Gemüte führen kann.
    Von mir gibt es volle Punktzahl und eine Kauf- und Leseempfehlung!

    (Für wen) Lohnt es sich?


    Das Buch eignet sich perfekt als Geschenk für Verreisende, genauso wie für diejenigen, die daheim bleiben, zum Beispiel die freundliche Nachbarin, die in der Zeit die Blumen gießt, oder den Kollegen, der im Betrieb den Sommer über die Stellung halten muss.
    Auch zum Selbst-Mitnehmen auf eine tatsächliche oder geistige Reise ideal!
    Wie der Titel schon nahelegt, handelt es sich um Texte mit christlichen Inhalten, die jedoch meines Erachtens nach auch dem Glauben gegenüber aufgeschlossenen Nicht-Christen zugänglich sind.

    In einem Satz:


    „Mit Gott auf der Insel" ist ein schönes Buch zum Abtauchen, Erkunden und Nachdenken, nicht nur für Sommerurlauber, sondern für alle, die mit ansprechend gestalteten Texten ein paar erholsame Inselmomente zum Innehalten erleben möchten.

    Freitag, 14. Juni 2019

    Cecilia 2 - Anna Nigra

      Rezension zu Cecilia - Wenn die Wahrheit Schatten wirft"
    von Anna Nigra

    Klappenbroschur, 384 Seiten
    A TREE & A VALLEY (11. April 2019)
    ISBN: 9783947357123
    Preis:  12,99 €
    Band 2 von 3

    Worum geht's?


    Erkenne, wer du bist. Cecilia weiß jetzt, was ihr Onkel mit diesen Worten gemeint hat. Doch so unglaublich es auch ist, den Teil ihrer Familie kennenlernen zu können, der ihr bisher vorenthalten wurde, so unmöglich ist es für sie, das Schicksal ihrer Eltern und ihrer Schwester im Palast von Vienna in fremde Hände zu legen. Allem Gegenwind zum Trotz beginnt sie sich auf die Rettungsmission der Amerikaner vorzubereiten, die nicht nur ihr Leben in Gefahr bringen wird, sondern auch ihr noch immer gebrochenes Herz ...

    Was mich neugierig gemacht hat:


    Auf diese Fortsetzung und das Wiedersehen mit Cecilia und ihrer Familie sowie mit den beiden Prinzen von Europa habe ich mich sehr gefreut. Nach dem Cliffhanger des Auftakts war Nicht-Weiterlesen hier wirklich keine Option.

    Wie es mir gefallen hat:


    Genau wie schon der erste Band hat mir auch „Wenn die Wahrheit Schatten wirft" wundervolle, unterhaltsame und mitreißende Lesestunden beschert.

    Man ist schnell wieder mitten im Geschehen und lernt an Lias Seiten auch ein paar spannende neue Charaktere kennen.
    Gefreut hat mich, dass diesmal auch Lias Schwester Marissa mit einer eigenen Ich-Perspektive zu Wort kommt, sodass man über die Ereignisse in Vienna auf dem Laufenden bleibt und vor allem Noran und Elias nicht gänzlich von der Bildfläche verschwinden. Hoffentlich darf Marissa auch beim Finale ordentlich mitmischen!

    Während im ersten Band die Liebesgeschichte(n) im Mittelpunkt gestanden haben und es viele romantische Szenen gab, wird es hier nun etwas politischer. Daneben geht es vor allem um Cecilias Entwicklung. Der Großteil des Buches beschäftigt sich mit den Befreiungsplänen / dem Kampf gegen König Julius.
    Ein Handlungsstrang, über den ich an dieser Stelle nichts Genaueres verraten möchte, um nichts vorwegzunehmen, hat mich nicht ganz überzeugen können, da er mir zu sehr als Mittel zum Zweck vorkam (praktisch, um Cecilia einen finalen Schubs zu geben).

    Immer noch etwas befremdlich ist für mich, dass Cecilia so leichtfertig „mehrfachverliebt" ist. Natürlich macht es zum Teil den Charme der Geschichte aus, dass sie mit ihren Gefühlen hin- und hergerissen ist, aber wie sie damit umgeht, ist aus meiner Sicht ein wenig zu egoistisch.

    Besonders stark ist, wie schon bei Band 1, das Ende. Hier werden wir mit ein paar wirklich erschütternden Wendungen überrascht. Ich habe wirklich nicht den Hauch einer Idee, wie Band 3 diese schwierige Situation lösen wird und bin wahnsinnig gespannt!

    (Für wen) Lohnt es sich?


    Der zweite Band holt alle Cecilia-Fans ab und hat wieder viele Emotionen zu bieten.
    Die Reihe eignet sich vor allem für romantisch Veranlagte ab ca. 14 Jahren. Die Kenntnis des ersten Bandes ist Voraussetzung zum Verständnis der Handlung.

    In einem Satz:


    „Cecilia Wenn die Wahrheit Schatten wirft" ist ein gelungener zweiter Band, der im Gegensatz zum Reihenauftakt jedoch den Fokus auf Cecilias Entwicklung und ihr Training legt und bis zum letzten Drittel eher langsam erzählt ist, um dann erneut einen spannungsgeladenen Showdown zu liefern.