Samstag, 27. August 2022

Frei:Sein 2023 – Anne Weigel

    52 Postkarten, farbig, Aufsteller mit Spiralbindung
   Adeo (Juli 2022)
ISBN: 9783863343392
Preis: 18,00 €
    Maße: 19.1 x 17.1 x 2.6 cm
    Gewicht: 866g

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 Worum geht's?

 

Ein Jahr lang feiert Illustratorin Anne Weigel die Freiheit. Die inspirierenden Wort-Bild-Kombinationen und Mitmach-Impulse können als Postkarte ausgeschnitten werden - zum Verschicken, Verschenken oder Dekorieren. Ein tiefsinniger, schmunzelnder und herzlicher Begleiter fürs Büro im Alltag.
 
(Text des Verlags)
 

Wie es mir gefallen hat:

Es gibt viele schöne Aufsteller – das Besondere an diesem hier ist seine kreative Vielfalt. Statt nur schöner Fotomotive oder nur hübscher Illustrationen/Handlettering, statt nur inspirierender Zitate oder Schlagworte hat er von allem etwas zu bieten. Und die Abwechslung macht's: Sowohl der Zeichenstil als auch die Zitat-, Wort- und Versauswahl und die stimmungsvollen Bilder gefallen mir ausgesprochen gut.
 

Da das Jahr nicht auf den einzelnen Wochenblättern steht, kann man den Kalender theoretisch auch gut wiederverwenden, ohne dass es Gäste so schnell merken ;)
Alternativ ist es natürlich so gedacht, dass man die abgelaufenen Karten an liebe Menschen weitergibt (vorperforiert sind sie nicht; dafür gibt es auch keine Stoppelkante).

 

 

 

In einem Satz:

 
„Frei:Sein" ist ein künstlerisch-gedankenweitender, Lebensfreude versprühender Tischkalender, der Woche für Woche Farbe und Frohsinn ins Leben bringen möchte – ich freue mich darauf, ihn 2023 aufzustellen.

Freitag, 19. August 2022

herzgeborenes – Siegfried Eckert

edition chrismon (15. März 2022)
Taschenbuch, 136 Seiten ‏ 
ISBN: ‎ 9783960382560
Preis: 15,00 € 

Worum geht's?

 
Beten geht unter die Haut, ist Balsam für die Seele, lässt Hoffnung auftanken, Sorgen ablegen, Ängste lindern. Beten kann Notausgang der Seele und Fluchtweg des Geistes sein. Das Buch lädt ein, das Gebet zu entdecken – als Resonanzraum zwischen Unendlich- und Endlichkeit, zwischen Überirdischem und Irdischem, zwischen Gott und Mensch. Es will das eigene Beten anregen, das Händefalten, Stillwerden und Seufzen. Denn es tut gut, sich im Gebet die großen und die kleinen Dinge des Lebens von der Seele zu reden.
 
(Text des Verlags)
 

Wie es mir gefallen hat:

Sehr handlich kommt dieses Gebetsbuch daher – und schönerweise mit einem Lesebändchen.
Im Innenteil finden sich, nach einem Vorwort mit guten Gedanken zum Beten, über 100 Texte, die am Ende auch noch einmal in einer Übersicht aufgelistet sind. Jeder davon füllt maximal eine Seite und ist in Versform und komplett in Kleinbuchstaben gesetzt.

Die Art der Gebete ist sehr vielfältig. Bei manchen handelt es sich um meditative Gedanken zu den großen Fragen des eigenen Lebens und zum Zustand der Welt; daneben gibt es Bitten zu bestimmten Anlässen oder Themen (z.B. Erwachsenwerden der eigenen Kinder; Sterbefälle; Fastnacht; Kindstod, ...); andere sind vom Aufbau her vertrauten Segensworten nachempfunden; wieder andere klassisch als Zwiesprache zwischen Beter und Gott angelegt.

Die Texte laden nicht nur zum Beten ein, sondern auch zum Weitergraben in Fragen und Ideen, und das gefällt mir sehr gut. Für mich persönlich hätten es insgesamt allerdings gerne mehr von den weniger direkt an ganz bestimmte Lebensereignisse und -phasen gebundenen Worten sein dürfen, die man z. B. gut zur Ermutigung in Karten für liebe Menschen schreiben kann. In vielen Fällen überwiegt ein eher trauriger Grundton.

Ich werde das Büchlein sicher nicht zum letzten Mal in der Hand gehabt haben. Vieles lohnt sich, mehrfach zu lesen, in verschiedenen Situationen unterschiedlich auf sich wirken zu lassen und/oder anderen weiterzugeben ...

In einem Satz:

 
„herzgeborenes" ist eine Gedankensammlung des Autors, die wortwörtlich aus seinem Herzen geboren zu sein scheint und zum Nachdenken und Selberbeten anregt.

Donnerstag, 11. August 2022

Some Mistakes Were Made – Kristin Dwyer

MIRA Taschenbuch (21. Juli 2022)
Broschiert, 336 Seiten
ISBN: ‎ 9783745702903
Preis: 12,99 € / eBook 9,99 € 
Originaltitel: ‎ Some Mistakes Were Made
 

Worum geht's?

(Text des Verlags)
 

Wie es mir gefallen hat:

Von diesem Buch hatte ich mir eigentlich nichts Außergewöhnliches versprochen – aber genau das ist es: außergewöhnlich.
Der Erzählstil hat mir unglaublich gut gefallen. Er ist bildhaft, aber nie überzogen blumig, und bringt einem Ellis und die gesamte Familie Albrey ganz nah.
Die Protagonistin ist eine ernste junge Frau, geladen mit unausgesprochenen Worten. Von Seite 1 an fragt man sich, was um Himmels willen schiefgelaufen sein muss, dass sich ihre Rolle in Eastons Familie so sehr verändert hat – warum sie fortgeschickt wurde.
Parallel zum Gegenwartsstrang (Ich-Erzählperspektive im Präsens) werden Teile ihrer Vergangenheit aufgerollt (Ich-Perspektive im Präteritum): wie ihre Eltern waren (der Vater kriminell, die Mutter eine flatterhafte Person, die nichts von Fürsorge versteht) und wie ihre Herkunft sie geprägt hat; wie sie Easton kennenlernte und bei den Albreys ein Zuhause und in ihnen ihre Wahlfamilie fand. Diesen Aufbau habe ich als sehr gelungen und spannungsfördernd empfunden.
Die Auflösung war anders als gedacht, aber stimmig, wobei sich der Konflikt gegen Ende für meinen Geschmack etwas zu schnell auflöst – doch das ist Jammern auf hohem Niveau.

Es handelt sich um ein Buch an der Schwelle zwischen Young und New Adult, um eine Coming-of-Age-Geschichte, die sich nicht bloß auf die Lovestory fokussiert, sondern so viel mehr in den Blick nimmt: die Bedeutung von Menschen, die einen seit der Kindheit kennen und lieben; das Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen und die Reaktionen sozial besser gestellter Menschen im Umfeld; die Chancen, die man bekommt, und die, die einem verbaut werden. Es geht um Vertrautheit und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

Kristin Dwyer hat ein echtes Talent für Figuren, die sich Genre-Schablonen entziehen und nicht nur aus einem groben Aussehen und ein, zwei Merkmalen bestehen, sondern durch und durch Charakter haben. Mit viel Menschenkenntnis zeichnet sie Beziehungen mit Tiefe und macht auch Nebenfiguren zu wichtigen, plastischen Personen, so etwa Eastons Bruder und Ellis' besten Freund Tucker oder die Jungsmama Sandry, die Ellis damals unter ihre Fittiche genommen hat.
Ich bin begeistert von der Kreativität, der Liebe zum Detail und dem Schreibstil der Autorin und hoffe, dass sie weitere Bücher veröffentlichen wird.

In einem Satz:

„Some Mistakes Were Made ist viel mehr als eine unterhaltsame, emotionale Romance – es ist eine wunderschön geschriebene Geschichte über Herkunft, Heimat und Zusammengehörigkeit, über Verbundenheit, Vertrauen und Familiengefüge: große Empfehlung!