Samstag, 11. Juni 2022

Das hatte ich so nicht bestellt – Debora Kuder & Sarina Pfauth

Was wir aus Erfahrungen gelernt haben,
die wir nie machen wollten

Verlag: SCM Hänssler (16. Februar 2022)
Broschiert, ‎ 216 Seiten
ISBN: ‎ 9783775160971
Preis: 17,99 € / eBook 13,99 € 
 
 

Worum geht's?

 
Vom Mut und der Freiheit, das Leben neu zu denken
Was tun, wenn das Leben nicht macht, was es soll? Elf Frauen erzählen von den Enttäuschungen ihres Lebens und davon, wie das ihren Glauben verändert hat. Experten und Expertinnen ordnen ihre Erfahrungen ein und regen an, unsere Erwartungen an Gott und das Leben zu hinterfragen. Sie beschreiben, wie es gelingen kann, dunkle Zeiten nicht nur zu überstehen, sondern an Gott, am Leben und an der Hoffnung festzuhalten. Dieses Buch ist wie Freundschaft zwischen zwei Buchdeckeln: ehrlich, tiefgehend und ermutigend.
 
Geschichten und Interviews u.a. mit Veronika Lohmer, Frauke Teichen, Daniela Mailänder und Mihamm Kim-Rauchholz. 
 
(Text des Verlags) 
 

Wie es mir gefallen hat:

Manchmal ist das Leben nicht nur kein Wunschkonzert, sondern so richtig hart. Enttäuschungen, Scheitern, Schmerz, Verlust, Trauer – es gibt niemanden, den nie etwas Schweres trifft, der nie eine Krise durchmachen muss, und irgendwie müssen wir alle damit umgehen lernen. Umso schöner ist es, wie viel Mut die Frauen in diesem Buch mit ihren Geschichten machen.

Es sind ganz unterschiedliche Themen, die hier zur Sprache kommen, manche legen wunde Punkte in der Biografie offen, andere stellen plötzliche und einschneidende lebensverändernde Ereignisse dar, alle gehen nah. Es geht um das Platzen von Träumen, um das Alleinsein, das Heimatsuchen, um Krankheit, Armut, den Tod geliebter Menschen, das Ringen mit dem Kummer und in allem immer um den Halt, den der Glaube geben kann, und all das Gute, was bleibt. Ums Weitermachen.

Die Kurzvorstellungen zum Kapitelanfang sind sehr gelungen. Man hat das Gefühl, der jeweiligen Person leibhaftig gegenüberzusitzen und einen ersten Eindruck von ihrer Art zu bekommen. Schöne Porträtaufnahmen und weitere ganzseitige Fotografien zum Thema der Krise runden die Erzählungen ab, die mal wie Tagebucheinträge daherkommen, mal wie ein vertrauensvoller Deep Talk beim Kaffeetrinken.

Die Zusammenstellung ist gut durchdacht. Es sind verschiedenste Arten von heftigen Erfahrungen vertreten, körperliche wie seelische.
Egal, ob Themen einen persönlich auch schon betroffen haben / betreffen, im Umfeld aufgetreten sind oder das eigene Leben noch nie berührt haben: Bei jedem Kapitel lässt sich von der Haltung der Betroffenen etwas für sich selbst mitnehmen.
Hinzu kommen vier wirklich interessante Interviews mit Fachleuten zu den Fragen
Wie werden wir glücklich?, Wie kann man loslassen lernen?, Was muss man im Leben eigentlich lernen? und Was können wir glauben, wenn unsere Hoffnung enttäuscht wird?“, die zum Nachdenken anregen und zu neuen Blickwinkeln einladen.

In einem Satz:

„Das hatte ich so nicht bestellt ist eine Sammlung intensiver, berührender wahrer Geschichten von Frauen, die am Erlebtem gewachsen sind und zwischen den Zeilen zu jeder Leserin zu sagen scheinen: Egal, was es ist, was dich niederdrückt und zweifeln lässt: Du bist stark, du wirst es da durch schaffen.

Dienstag, 7. Juni 2022

Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich – Désirée Wiktorski

 

 44 tiefe Gedanken für Frauen mit geistlichem Kämpferherz

 

 
Gerth Medien (14. März 2022)
Hardcover, 304 Seiten
ISBN: ‎ 9783957348777
Preis: 18,00 € / 13,99 €
 

Worum geht's?

 
Andachten für Frauen mit Kämpferherzen

Wenn wir Gott beim Wort nehmen, warten Segen und große Verheißungen auf uns. Leider erzählt uns das Leben manchmal eine andere Geschichte. Dieses Buch ist für alle Frauen, die diese Diskrepanz schmerzlich spüren: Wie können wir damit umgehen, wenn wir herbe Enttäuschungen erleben - und das Gefühl bekommen, mehr mit uns selbst und Gott zu ringen, anstatt "siegreich" durchs Leben zu gehen?

Désirée Wiktorski zeigt, dass es sich lohnt, dennoch an Gott festzuhalten und hartnäckig weiterzufragen, weiterzuhoffen und weiterzuglauben. Sie hat erfahren: Nach dem Ringen erwartet uns eine tiefere Dimension des Glaubens und eine umso größere Freude und Leichtigkeit im Leben mit Gott. Von chronisch Zweifelnden können wir zu chronisch Hoffenden werden. Von Verwundeten zu Wundererwartenden. Ein Buch für Frauen mit Kämpferherz, die beides haben: offene Fragen und die Sehnsucht nach mehr. Doch vor allem die kühne Entschlossenheit, "Gott nicht zu lassen".
 
(Text des Verlags)
 

Wie es mir gefallen hat:

„Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich hat mich von Beginn an berührt.  
Es gibt so viele Andachtsbücher – im richtigen Moment das richtige davon für sich zu entdecken, ist nicht unbedingt leicht. Umso mehr hat es mich gefreut, dass dieses Buch und ich sofort wunderbar zusammengepasst haben.
Was mich häufig stört, ist zum einen, wenn große Themen eher aus der Gesamtperspektive betrachtet werden, sodass alles schön klingt, aber wenig konkret wird. Zum anderen wird häufig davon ausgegangen, dass Frauen, die zu geistlichen Frauenbüchern greifen, Mütter sind, was dann auch in den Impulsen inhaltlich oft viel Raum einnimmt. Beides ist hier nicht der Fall.

Das Buch ist wunderschön gestaltet, nicht nur äußerlich, sondern auch im Innenteil, wo Überschriften, Schlüsselzitate und Seiten mit bspw. meditativen Texten goldfarben gedruckt sind. Zudem gibt es wirklich schöne Begleitillustrationen (ebenfalls in schwarz-gold) von Tamara Friede. 

Jede Andacht wird mit einem passenden Bibelvers eröffnet und mit einem kurzen „Down to Earth"-Tipp, einer praktischen Anregung, abgeschlossen. Dazwischen erzählt die Autorin von ihren eigenen Glaubenserfahrungen und -zweifeln, findet treffende Bilder für die Botschaften ihrer Texte und nimmt die Leserin ehrlich, offen und Mut machend mit in die Überlegungen zu vielem, was im Leben und Glauben unser Kämpferherz in Aufruhr bringen und zu den kraftvollsten Schlägen animieren kann.
Sie widmet sich dabei den verschiedensten, oft alles andere als einfachen Fragen und Gefühlen, und das aus der Perspektive einer, wie sie sich selbst bezeichnet,
„geheilten Liberalistin" (S. 92): reflektierend, suchend und offen, ohne dabei herausfordernde Wahrheiten auszuklammern.

In einem Satz:

„Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich ist ein besonderes Buch voller guter Gedanken, die die Autorin in lebensnah persönlicher Art und mit kreativem Tief- und Weitblick zu Papier gebracht hat.