Montag, 14. November 2022

LovelyBooks Community Award 2022

Es ist wieder November und damit Zeit für den LovelyBooks Community Award (ehemals LovelyBooks Leserpreis)! 
Habt ihr schon abgestimmt? Falls nicht, könnt ihr das HIER gleich nachholen 😊
 
Es gibt 11 Hauptkategorien (Literatur, Unterhaltung, Krimi & Thriller, Fantasy & Science Fiction, Jugendbuch – Fantasy, Jugendbuch – Belletristik, Kinderbücher, Bilderbücher, Liebesromane, Historische Romane, Sachbuch und Ratgeber) und 3 Sonderkategorien (Bestes Hörbuch, Bestes Buchcover & Bester Buchtitel).

 

Das ist der Ablauf:

07. November - 17. November 2022: Phase 1
> Du kannst in pro Kategorie einem Buch deine Stimme geben.

21. November - 29. November 2022: Phase 2
> Die 35 meistgewählten Titel pro Kategorie stehen fest und es kann erneut je eins gewählt werden.

1. Dezember 2022: Bekanntgabe der Preisträger*innen

Meine Nominierungen

 
Meine Stimmen habe ich an folgende Schätzchen vergeben (vielleicht bekommt das eine oder andere auch deine?):



Bei Jugendbuch - Belletristik fällt mir die Wahl ganz besonders schwer. Hier sind gleich mehrere absolute Herzensbücher nominiert:

Dienstag, 1. November 2022

Die Sprache der Freundschaft – Claudia Mills


Woow Books (21. September 2022)

Hardcover,
320 Seiten

ISBN: ‎ 9783961771127
Preis: 18,00 € / eBook: 13,99 € 
 ab 11 Jahren
Originaltitel: ‎ The Lost Language

Worum geht's?

Als Betsy ihrer besten Freundin Lizard erzählt, dass ihre Mutter als Professorin an der Uni über vom Aussterben bedrohte Sprachen schreibt, ist Lizard sofort Feuer und Flamme. Was, wenn man nicht nur darüber schreiben, sondern tatsächlich eine bedrohte Sprache retten würde? Während Lizard sich immer begeisterter in das Projekt vertieft, beginnt Betsy sich langsam aus der Freundschaft zu lösen, die sie zunehmend als einengend empfindet. Und als etwas passiert, das Betsys Welt völlig durcheinanderbringt, ist es ausgerechnet Lizard, die sie im Stich lässt. Kann Betsy eine bedrohte Sprache und eine bedrohte Freundschaft retten?
 
(Text des Verlags)

Wie es mir gefallen hat:

Schon das Originalcover dieses Buchs ist sehr hübsch, aber der Stil der deutschen Illustratorin Karin Lindermann gefällt mir sogar noch besser. Während man das Buch liest, erkennt man immer mehr, wie wunderbar die einzelnen Elemente auf die Geschichte zugeschnitten sind: die Biene, die fallenden Blütenblätter der gelben Rosen, die skizzierten Landkarten – das Motiv ist detailverliebt und atmosphärisch, wirkt verspielt, aber nicht chaotisch. Ohne mehr übers Buch zu wissen, hätte ich auf eine fantasievolle Geschichte mit Anspruch getippt. Was rückblickend auch genau das ist, was einen hier erwartet.

Die Story hat mich wirklich bewegt und umgetrieben. Sie ist in ganz besonderer Form geschrieben: in Versen. Hut ab vor dieser Schreib- und Übersetzungsleistung!
Anders, als man im ersten Moment denken könnte, lässt sich der Text sehr flüssig lesen und durch die kurzen Sequenzen entsteht ein echter Sog, aber ein bisschen dran gewöhnen und drauf einlassen muss man sich schon. Ich bin mir unsicher, was ich als Kind von dem Stil des Buchs gehalten hätte, aber als Erwachsene sage ich: richtig, richtig gut!

Lizard und Biene (schade, dass das mit Bee im Deutschen nicht funktioniert, die Kombi ist natürlich ein bisschen irritierend) sind sehr gut ausgearbeitete Charaktere. Ihre Freundschaft hat ihre problematischen Seiten, wird jedoch nie nur schwarz oder weiß betrachtet. Beide Mädchen bieten Identifikationspotenziale.
Über die Familien der zwei kommen immer mehr Puzzleteile hinzu, die Biene/Betsy vor allem beobachtet, der Leser aber auch näher deuten kann.

Besonders berührt haben mich persönlich die Passagen, in denen es nachdenklich wird: Wie kann man Dinge oder Beziehungen retten? Was ist Freundschaft?
Die Metaebene, die die Autorin über den Versuch, eine Sprache vor dem Aussterben zu bewahren, eröffnet, ist wirklich grandios!

Im letzten Teil des Buchs braut sich etwas zusammen, was für eine sehr gedrückte Stimmung sorgt. Es überrascht mich, dass es hier keine Triggerwarnung für Menschen, die „Die Sprache der Freundschaft" als Geschenk kaufen, gibt, damit sie sehen können, dass es auf jeden Fall kein Gute-Laune-Buch ist, sondern richtig krasse Themen behandelt (was gut ist, aber auf den ersten Blick eben doch sehr versteckt).
Trotz der Schwere vermittelt der Roman letztendlich vor allem Hoffnung und plädiert für ehrliche und liebevolle Kommunikation, für das Miteinander-Wachsen und Einander-Wachsen-Lassen.

In einem Satz:

„Die Sprache der Freundschaft" ist ein außergewöhnliches Buch (in meinen Augen fast eher eins für Erwachsene, wenn auch aus der Sicht eines Kindes erzählt): wichtige, wertvolle Botschaften treffen auf eine ganz besondere Form und eine starke Charakter- und Beziehungsentwicklung.