Montag, 28. Oktober 2019

Kissing Lessons – Helen Hoang

Broschiert, 416 Seiten
KYSS (15. Oktober 2019)
ISBN: 9783499275364
Preis: 12,99 € / eBook 9,99 €
Originaltitel: "The Kiss Quotient"

Worum geht's?


Stella ist Autistin und in ihrem Job als Ökonometrikerin unschlagbar. In einem anderen Bereich ihres Lebens dagegen läuft es katastrophal: mit anderen Menschen. Dementsprechend hat sie auch noch nie eine richtige Beziehung gehabt. Doch Stella ist schließlich alles andere als auf den Kopf gefallen und hat schon eine Lösung parat – einen Übungsfreund!
Michael hat seine Träume an den Nagel gehängt, um für seine Familie da zu sein, und arbeitet ohne deren Wissen als Escort. Nur so kann er schnell genug das nötige Geld auftreiben, um seiner Mutter zu helfen. Als seine neue Kundin Stella ihm eröffnet, dass sie ihn für eine als Probefreund engagieren will, kann er es kaum glauben. Wer muss schon lernen, wie es geht, eine Beziehung zu führen?
Doch er erkennt schnell, dass die Sache für Stella bitterer Ernst ist ...

Was mich neugierig gemacht hat:


Reine Liebesromane lese ich eigentlich nur dann gern, wenn die Prämisse interessant ist – und das ist hier mit Stellas Autismus und dem umgekehrten Pretty-Woman-Ausgangspunkt der Fall. Besonders neugierig gemacht hat mich aber die Tatsache, dass die Autorin selbst Autistin ist und deshalb einen Zugang zu ihrer Protagonistin hat, den Außenstehende auch mit viel Recherche sicher nicht hätten erreichen können.

Wie es mir gefallen hat:


Stella ist eine Protagonistin, wie sie mir in diesem Genre bisher noch nicht untergekommen ist.
Trotz oder vielleicht gerade wegen ihres Autismus ist man schnell mitten in ihrer Welt drin.
Es ist schön mitzuerleben, wie sie mehr und mehr zu sich selbst zu stehen lernt.
Lovestorys bauen nicht selten auf ziemlich oberflächlichen Faktoren auf. Umso schöner fand ich die
Lebendigkeit und Dynamik in dem, was sich zwischen Stella und Michael entwickelt.
Auch wenn körperliche Anziehung eine Rolle spielt, ist das gegenseitige Verstehen wesentlicher.

&

Mit Einfühlungsvermögen und Situationskomik hält Helen Huong ihre Leser*innen bei der Stange.
Im Mittelteil flacht die Spannung ab, doch der gelungene Perspektivwechsel und die Art, wie die
Charaktere an den Geschehnissen wachsen, tragen dazu bei, dass es trotzdem nicht langweilig wird.
Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang vor allem auch die Szenen mit Michaels Familie.
Außer bei ein paar Grundelementen des Genres greift die Autorin selten in die Klischeekiste; nur das
Ende verläuft meiner Ansicht nach zu zuckergussmäßig mit einem schnellen Stimmungswechsel.
Liebe hat nicht viel mit Ökonomie zu tun, oder? Wer das glaubt, hat nicht mit Stella gerechnet!

Jeder Band der Reihe kann für sich stehen. Im zweiten Teil „Love Challenge" wird es um Khai, eine Randfigur dieses Buches, gehen und damit um einen weiteren autistischen Hauptcharakter.

Ich vergebe sehr gute vier Sterne mit Tendenz zu vollen fünf. 

(Für wen) Lohnt es sich?


Wer unterhaltsame Liebesromane mag, in denen nicht nur die immergleichen Rollen und Muster bemüht werden, kann in Stella und Michael mit Sicherheit ein Gespann zum Mitfiebern finden.
Die Protagonisten sind 30 und 28 Jahre alt; die Kernzielgruppe sind demnach Frauen in den Zwanzigern und Dreißigern.

In einem Satz:


„Kissing Lessons" ist eine besondere, in sich abgeschlossene Liebesgeschichte mit jeweils genau dem richtigen Maß an Ernsthaftigkeit und Humor, die Autismus sehr nahbar macht und auf warmherzige Weise zeigt, warum jeder Mensch zu seinen Macken und Unzulänglichkeiten stehen darf und sollte.

Samstag, 26. Oktober 2019

Mein Stück Himmel für heute – Steffen Kern / Ute Mayer (Hrsg.)

In 366 Andachten durch die Bibel

Gebundene Ausgabe, 416 Seiten 
SCM Hänssler (30. August 2019)
ISBN: 9783775159968
Preis: 19,99 € / eBook 15,99 € 

Worum geht's?


„Mein Stück Himmel für heute" möchte genau das mitgeben, was der Titel verspricht: einen täglichen Blick auf etwas Himmlisches, auf Grundlage der Bibel. Das Andachtsbuch umfasst 366 Tagesimpulse und deckt über den Jahresverlauf einen Querschnitt des Buchs der Bücher ab.
Über 50 bekannte Autoren/-innen haben Himmels-Puzzleteile beigesteuert. 

Was mich neugierig gemacht hat:


Andachtsbücher mit kurzen aber tiefgründigen, lebensnahen Auslegungen, Denkanstößen und Ermutigungen, die frisch und zeitgemäß daherkommen, können im Normalfall schnell meine Aufmerksamkeit erregen.
Die Gestaltung hat mir auf Anhieb gut gefallen und die Kurzandachten, die in der Leseprobe einsehbar waren, haben mir zugesagt.

Wie es mir gefallen hat:


Den ersten Pluspunkt bekommt das Buch für sein Layout. Es ist zweifarbig in Rot und Schwarz gestaltet; das Motiv des Puzzleteils findet sich an jeder Überschrift wieder, und die einzelnen Monate sind durch je eine rote Seite voneinander abgegrenzt, die man auch am Buchschnitt sehen kann. Ein schönes Extra ist das im gleichen Farbton gehaltene Lesebändchen, das bei dieser Art von Buch definitiv seinen Zweck erfüllt.

Die Andachten sind jeweils maximal eine Seite lang und jede hat eine eigene thematische Überschrift. Hinzu kommen die Angabe für den zu lesenden Bibeltext, ein herausgestellter Vers aus diesem Abschnitt und unten die Angabe über den/die Verfasser/-in der Andacht.
Die Schrift ist verhältnismäßig klein.

Inhaltlich sind die Andachten stilistisch und schwerpunktmäßig so unterschiedlich wie die Menschen, von denen sie geschrieben worden sind, ergeben aber ein rundes und stimmiges Zusammenspiel. Mal beziehen sie sich unmittelbar auf die Begebenheit im Bibeltext und ihre Kontexte, mal fokussieren sie sich stärker auf einen Gegenwartsbezug, der gesellschaftlicher oder persönlicher Natur sein kann.
Hinten im Buch gibt es noch ein Verzeichnis der Bibelstellen sowie die Kurzbiografien der Schreibenden.

Auch wenn das Vorwort dazu aufruft, das Buch für die tägliche Stille Zeit und das Bibellesen und -entdecken zu nutzen, sei festgehalten, dass die Andachten, sofern man sich ein wenig mit den Bibeltexten auskennt, in den meisten Fällen auch ohne die zugehörige Tageslese verständlich sind (also auch dann lohnenswert, wenn man z. B. schon einem anderen Plan folgt).

(Für wen) Lohnt es sich?


Wer auf der Suche nach einem hochwertigen und vielfältigen Andachtsbuch mit Bibellese ist, sollte sich „Mein Stück Himmel für heute" einmal näher ansehen.
Nicht so gut geeignet ist es für unterwegs, da es recht dick und schwer ist.
Passend zum Buch gibt es im Übrigen auch eine Box mit 366 Kärtchen mit Bibelversen und Angaben zum Weiterlesen.

In einem Satz:


„Mein Stück Himmel für heute" ist ein im wahrsten Sinne des Wortes vielseitiges Bibellese-Andachtsbuch fürs ganze Jahr, in dem Puzzleteil für Puzzleteil wertvolle Gedanken entfaltet werden.

Sonntag, 20. Oktober 2019

Umarmst du mich mal? – Eoin McLaughlin & Polly Dunbar

Hardcover,  56 Seiten
14,6 x 14,6 cm
 
Insel Verlag (27. Oktober 2019)
ISBN: 9783458178286
Preis: 10,00 €

Worum geht's?


Der Igel ist auf der Suche nach jemandem, der ihn umarmt, damit seine Traurigkeit verfliegt. Doch wirklich jeder scheint eine Ausrede zu haben.
Die Schildkröte ist ebenfalls sehr traurig. Da muss sie sich wohl auf die Suche nach jemandem machen, der ihr Lächeln wieder zurückholt ...

Was mich neugierig gemacht hat:


Ich mag Bilder- und Kinderbücher, bei denen auch Erwachsenen das Herz aufgeht. Dieses Büchlein schien dafür die besten Voraussetzungen mitzubringen. Außerdem war ich natürlich auf das Konzept mit den zwei verschiedenen Anfängen gespannt.

Wie es mir gefallen hat:


Das Buch hat ein quadratisches Format und macht mit dem Spotlack und der Rot-Grün-Farbgebung auf den beiden Cover-Seiten schon von außen einen hochwertigen Eindruck.

Der Inhalt ist zuckersüß! Sowohl der Igel als auch die Schildkröte sind von Polly Dunbar wirklich außerordentlich schön gestaltet worden. Besonders die Gesichtsausdrücke bringen einen dazu, die beiden unbedingt trösten und vor allem umarmen zu wollen.
Auch die anderen Charaktere, die in der Geschichte ihre Auftritte haben, sind sehr gelungen. Der Autor hat sich mit viel Witz ihre Reaktionen auf Igel und Schildkröte ausgedacht. 
Wie schon außen sind auch im Innenteil die Seiten in einem Creme-Gelbton-Hintergrund gehalten, auf dem die Tiere gut zur Geltung kommen.

In der Mitte muss man das kleine Buch hochkant drehen, um den Text lesen zu können. Bei dieser Seite angekommen, kann es dann zugeklappt, umgedreht und von der anderen Seite gelesen werden.
So hat man die beiden sich ergänzenden Teile, die jeweils zur Mitte der Geschichte hinführen.

Die Story selbst ist simpel, aber wirklich niedlich umgesetzt und klug erzählt, das Thema „Umarmen" zauberhaft inszeniert.

(Für wen) Lohnt es sich?


Ob als kleines Mitbringsel oder Spontankauf, als Vorlesebuch oder zum Selbst-ein-Lächeln-ins-Gesicht-zaubern-Lassen – diese süße kleine Geschichte von Eoin McLaughlin wird sicherlich Leserherzen aller Altersgruppen erreichen.
Das Prinzip mit den zwei Anfängen sorgt auch für einen schönen Effekt beim Vorlesen.

In einem Satz:


„Umarmst du mich mal?" ist ein von zwei Seiten lesbares, wirklich goldiges Bilderbuch, das mit liebevollen Illustrationen und einer simplen, aber klaren Message überzeugt.


Sonntag, 13. Oktober 2019

Worüber wir schweigen – Michaela Kastel

Hardcover, 320 Seiten
Emons Verlag (17. Oktober 2019)
ISBN: 9783740806439
Preis: 20,00 € / eBook 17,99 €
Standalone

Worum geht's?


„Du hast dich zwölf Jahre lang nicht blicken lassen. Nicht mal ein Anruf. Und dann erscheinst du auf einmal wieder auf der Bildfläche. Du musst schon zugeben, dass das merkwürdig ist."
„Ach, Mel", sage ich träge. „Kannst du dich nicht einfach freuen, dass wir wieder zusammen sind?"(S. 88)
Nach zwölf Jahren kehrt Nina in den Ort ihrer Kindheit zurück, im Gepäck einen düsteren Plan.
Seit damals hat sie Mel nicht mehr gesehen, die damals ihre beste Freundin war, und auch nicht Tobi aus der Nachbarschaft. Seit damals haben sie kein Wort darüber verloren, was mit Domi geschehen ist. Und genau das will Nina jetzt wissen: Was genau ist eigentlich geschehen? Denn sie hat einen schlimmen Verdacht ...

Was mich neugierig gemacht hat:


Ich mag Spannungsgeschichten, die sich mit menschlichen Abgründen und vor allem auch den Konflikten innerhalb von (ehemaligen) Freundeskreisen beschäftigen. Und natürlich verleitet der Titel zur Neugier: Worüber haben sie geschwiegen?

Wie es mir gefallen hat:


Schon das Cover kommt sehr geheimnisvoll daher. Schrift und Dornen schimmern je nach Lichteinfall in einem Blaugrün. Es wirkt düster, irgendwie auch ein bisschen steril.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Man muss also am Ball bleiben und sich ein wenig konzentrieren, um die einzelnen Szenen einordnen zu können. Zu Wort kommen Nina, Tobias und Ninas Vater Gregor, jeweils in der Ich-Perspektive.
Es gibt in diesem Buch keine „Wohlfühlcharaktere", alle haben ihre Geheimnisse, ihre Erinnerungen und ihre Probleme.
Von der ersten Seite an kann man miträtseln: Was glaubt Nina zu wissen? Warum ist sie gerade jetzt zurückgekehrt? Was hat sich in ihrer Familie abgespielt? Wie stehen Tobi und Mel zu ihr und zu dem Thema Domi?
Ich habe es sehr genossen, nach und nach immer mehr zu erfahren, bis sich am Ende ein Gesamtbild gezeigt hat.
Besonders spannend ist, wie die Charaktere umeinander herumtänzeln. Man spürt, wie viel zwischen ihnen schwelt und jederzeit zu einem katastrophalen Brand angefacht werden könnte.
Über einige Konflikte und Handlungsstränge, die im Buch eine Rolle spielen, hätte ich gern noch das eine oder andere Detail mehr erfahren. Einiges wird im Dunkeln gelassen.
Das Ende ist eindeutig ein Abschluss, gleichzeitig bleibt die Zukunft aber offen. Um sie hoffnungsvoll zu sehen, braucht man viel guten Willen - alles in allem gibt es viel Tragik und fast keine Hoffnung. 

Das Buch konnte mich fesseln und ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.

(Für wen) Lohnt es sich?


Fans von Büchern, in denen die Thriller-Anteile sich auf das Innenleben der Figuren und die Spannungen zwischen ihnen konzentrieren, können hier einen absoluten Glücksgriff machen. Dafür ist es wenig actionlastig oder brutal.
Man könnte sagen, dass das Buch insgesamt eine ziemlich deprimierende Geschichte erzählt und wenig Raum für Lichtblicke lässt. Daher: Wer einen glücklichen Ausgang braucht, wird hier enttäuscht werden.
Übrigens durchaus auch interessant für ein jugendliches Publikum, da die Geschichte in die Teenie-Zeit von Nina und ihren Mitschülern/-innen zurückgeht.

In einem Satz:


„Worüber wir schweigen" ist ein geschickt konzipierter Psychothriller, in dem sich die Spannung zwischen den alles andere als unkomplizierten Charakteren ballt und die Wahrheit sich Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt.

Sonntag, 6. Oktober 2019

Die Arena (Cirque 1) – Hayley Barker

Grausame Spiele 


Hardcover, 480 Seiten 
Wunderlich (17. September 2019)
ISBN: 9783805200486
Preis: 18,00 € /eBook 9,99 €
Originaltitel: Show Stopper
Band 1 von 2

Worum geht's?

Wir leiden mit jedem Tod. Es wir niemals leichter, das sollte es auch nicht. Wir werden niemals, niemals gleichgültig werden. Wir werden niemals zulassen, dass sie uns unsere Menschlichkeit nehmen, weil ihre bereits vor langer Zeit gestorben ist. (S. 177)
Ben ist ein Pure, privilegiert aufgewachsen, der Mustersohn von Vivian Baines, die sich der Vernichtung der Dregs verschrieben hat, dem Abschaum aus den Slums, der es nicht wert ist, am Leben gelassen zu werden.
Als der berühmte Zirkus von Silvio Sabatini in die Stadt kommt, überredet Ben seine Familie, dorthin zu gehen. Und dieser Besuch soll sein ganzes Leben verändern ...

Hoshiko ist Die Katze, die beste Hochseilartistin des Zirkus'. Jeden Abend setzt sie ihr Leben in der Arena aufs Spiel, denn die Dregs, die hier auftreten werden in keiner Weise gesichert. Im Gegenteil: Das Publikum feiert nichts mehr als den Tod der Darsteller.
An diesem Abend will Silvio sie stürzen sehen. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass jemand sie auffangen würde ...

Was mich neugierig gemacht hat:


Teils ist das klassische Panem-Dystopien-Muster ja schon etwas ausgelaugt, aber dieses Buch bringt mit dem Zirkus-Setting noch mal neuen Wind ins Genre. Da ich die Atmosphäre der Artisten-Welt immer gern mag - auch wenn es sich in diesem Fall um einen sehr grausamen Zirkus handelt - wollte ich es gern lesen.

    Wie es mir gefallen hat:


    Dieses Buch lässt sich sehr schnell lesen und hat mich insgesamt sehr gut unterhalten. Und am Abend des „Spuktakels", der großen Halloween-Vorstellung, ist doch tatsächlich eine echte Spinne quer über die Seite gekrabbelt!
    Es ist ein finsterer Weltentwurf, den Hayley Barker hier vorlegt, der Zirkus wirft noch einen zusätzlich düsteren Glanz darauf. Manches ist sehr brutal, vergleichbar mit der Panem-Trilogie. Man muss wirklich um jedes Leben bangen.

    Ben und Hoshiko kommen abwechselnd in der Ich-Perspektive zu Wort. Hoshiko ist ein vielschichtiger Charakter, sie trägt viel Wut, aber auch Verzweiflung in sich und tut alles für die Menschen, die sie liebt. Ben erscheint dagegen etwas blass. Sein Widerstand gegen die Normen seiner Kindheit kommt sehr plötzlich (auch wenn es gute Auslöser dafür gibt), verläuft etwas zu glatt und scheint zu einem großen Teil an Hoshikos Person zu hängen. Ben wirkt jünger, als er sein soll, was zum Teil aber auch der Tatsache geschuldet sein mag, dass er überbehütet wurde.

    Ich hätte es schöner gefunden, wenn die Liebesgeschichte sich erst in der Fortsetzung entwickelt hätte. Dass Ben und Hoshiko sofort eine besondere Verbindung zueinander spüren, kann man ja noch gelten lassen, aber diese unendliche Liebe nach wenigen Begegnungen und Hoshikos anfänglicher Abneigung ist etwas zu viel. Allerdings befinden die beiden sich natürlich auch in einer Ausnahmesituation und könnten einander sofort wieder verlieren.

    Im letzten Teil des Buches fand ich ein paar Dinge nicht ganz glaubwürdig (zum Beispiel, wie auf der Flucht auf Leben und Tod noch genug Zeit ist, um herumzualbern, oder wie Vorkehrungen getroffen werden, um wertvolle Minuten zu gewinnen, die selbst aber viel länger dauern).
    Am Ende bin ich ein bisschen unsicher, ob es wohl spannend oder klischeehaft weitergehen wird. Ich brauche den zweiten Band vielleicht nicht jetzt sofort, bin aber grundsätzlich neugierig darauf.

    (Für wen) Lohnt es sich?


    Alle Fans für Dystopien, die Schreckensszenarien abbilden, was Menschen einander antun können, gleichzeitig aber auch die unauslöschliche Präsenz der Liebe zeigen, sollten sich diesen Auftakt nicht entgehen lassen.
    Es besteht allerdings ein recht starker Kontrast zwischen den eher kindlichen Protagonisten und der Brutalität in der Geschichte. Daher würde ich die Reihe erst ab 14 Jahren empfehlen.

    In einem Satz:


    „Die Arena - Gefährliche Spiele" ist ein temporeicher Auftakt mit einem detailliert erdachten grausamen Zirkus als Hauptschauplatz; nur die Liebesgeschichte vermag nicht ganz zu überzeugen.