Samstag, 10. Januar 2015

Dark Love - Lia Habel

Rezension zu "Dark Love" von Lia Habel


Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (10. November 2011)
ISBN-13: 978-3492269025
Originaltitel: Dearly Departed


Worum geht's?



Im Jahr 2195 hat unsere Welt sich verändert - nach enlosen Kriegen und Katastrophen haben die verbliebenen Menschen sich dazu entschlossen, das viktorianische Zeitalter wieder aufleben zu lassen. So lebt Nora Dearly in den Elysischen Gefilden, einer unterirdischen Siedlung und besucht ein Mädchenpensionat, wo sie zu einer jungen Lady ausgebildet werden soll.
Nach dem Tod ihrer Eltern ist ihre Tante für sie verantwortlich, die Nora nur allzu gern an einen reichen Mann verheiratet wüsste.
Dann geschieht etwas, das Noras ganzes Leben durcheinanderwirbeln wird: Lebendige Tote dringen in ihr Haus ein und wollen sie offenbar entführen. Eine andere Gruppe ebenso Untoter mischt sich ein und sie gerät in die Obhut des jungen Bram.
Bald muss Nora feststellen, dass es einen Zusammenhang gibt - zwischen all diesen eigentlich toten Menschen und ihrer Familie...


Was mich neugierig gemacht hat:


Dieses Buch war mir immer wieder mal begegnet. Die dystopischen Elemente weckten zwar sofort mein Interesse, aber dann wurde das Buch doch verschmäht, weil Zombies einfach nicht mein Ding sind.
Als ich "Dark Love" dann aber bei einem großen Lagerverkauf für 1€ entdeckte, fand es doch noch zu mir. Ich habe mir nicht unbedingt viel davon versprochen, aber ich dachte, für eine Lektüre für zwischendurch wäre es sicher geeignet.
 

Wie es mir gefallen hat:


"Dark Love" konnte mich in vielerlei Hinsichten positiv überraschen.

Schon als mir klar wurde, dass aus mehreren Ich-Perspektiven erzählt wird, bekam das Buch von mir gleich einige Bonuspunkte. Wir dürfen die Geschichte hier aus ganzen fünf Sichtweisen erleben, wobei natürlich ein Schwerpunkt auf Nora und Bram liegt.
Erzählt wird in der Vergangenheit und am Kapitelanfang steht immer dabei, wer als Nächster an der Reihe ist.
Ich muss allerdings auch sagen, dass es zumindest zwei Perspektiven gibt, die man sich hätte sparen können, wenn es nach mir ginge. War so fast ein bisschen zu viel des Guten.

Ein weiterer positiver Aspekt des Buches ist die wunderbar ausgefeilte und originell zusammengesetzte Hintergrundwelt. Es gibt dystopische Elemente, Fantastisches, Historisches, Steampunk - von allem etwas.
Mir hat es sehr gut gefallen, diese fremdartige Zukunftsversion zu entdecken.

Mein ursprünglicher Grund gegen das Buch - die Zombies - hat sich schließlich auch als eine Art Pluspunkt entpuppt.
Ohne zu viel vorwegzunehmen: Hier geht es nicht um irgendwelche beliebigen, grausigen Geschöpfe, die einem bekannten Klischee entspringen. Lia Habel hat ihre ganz eigenen Wesen daraus gemacht und ihnen einen eigenen Ursprung und eine eigene Geschichte gegeben.

Ich habe das Buch meist unterwegs und daher mit einigen Unterbrechungen gelesen und es war jetzt auch nicht so dermaßen spannend, dass mir das schwer gefallen wäre.
Es gibt genügend Handlung und auch einiges an interessanten Auflösungen, aber um vollkommen mitgerissen zu werden, hätte ich mir noch gewünscht, den Figuren ein bisschen näher zu sein.
Vor allem Nora ist meiner Meinung nach im Verlauf des Buches ein wenig untergegangen.
Für mich war es sehr wechselhaft - je nachdem, wer gerade erzählte, war ich mittendrin oder eben auch nicht.

Soweit ich es herausfinden konnte, gibt es im Englischen noch einen zweiten Band ("Dearly Beloved"). Meiner Meinung nach steht das Buch aber durchaus für sich und man behält keine gewichtigen, offenen Fragen.


(Für wen) Lohnt es sich?


Ich kann "Dark Love" durchaus weiterempfehlen. Wer gerne (Jugend-)Fantasy mit neuen Ideen und verschiedenen Perspektiven liest, ist hier eindeutig an der richtigen Adresse.
Die Liebesgeschichte wird nicht jedem gefallen, aber da sie nicht der Dreh- und Angelpunkt des Buches ist, denke ich, sie ist zu verschmerzen.
Altersmäßig würde ich es so ab 13/14 Jahren ansetzen. Die Protagonistin ist 17 Jahre alt.

 

In einem Satz:

 

"Dark Love" hat meine niedrigen Erwartungen haushoch übertroffen und konnte mich trotz kleiner Schwächen mit einer einfallsreichen, aus mehreren Blickwinkeln erzählten Geschichte überzeugen.

1 Kommentar:

Lilienlicht hat gesagt…

Hallo :-)

Ich war jetzt ganz neugierig auf das Buch, weil es mir noch nirgends begegnet war. Als ich was von Zombies las, war ich wie du erst einmal abgeschreckt. Aber eigentlich klingt es gar nicht mal so übel.

Was mich an dem Buch stören würde, wären die vielen Perspektiven. Ich finde es zwar erfrischend, wenn ein Buch aus mehreren Perspektiven geschrieben ist, aber das wäre mir eindeutig zu viel. Schade eigentlich.

Schöne Rezi :-)

Liebste Grüße,
Diana
Lilienlicht =(^-^)=