Samstag, 25. Mai 2013

Der Erbe des Riesen - Lena Klassen

Rezension zu "Der Erbe des Riesen" von Lena Klassen 

  • Broschiert: 574 Seiten
  • Verlag: Neufeld Verlag; Auflage: 1 (21. August 2008)
  • ISBN-13: 978-3937896670
  • Band 2 der Rinland-Trilogie 

Inhalt

 "Du willst die Einzige sein, die unschuldig ist? Und die es immer bleibt? Wie willst du das anstellen, Mino? Wir könnten gegen Zukata kämpfen und alles verlieren. Einschließlich dieser Insel. Oder wir tun, was er wünscht, und verlieren nur unseren Stolz. Wie könntest du aus dieser Sache herauskommen, ohne etwas zu opfern? Worum wird es gehen? Um Freiheit? Um Glück? Oder um das nackte Leben? Egal was du tust, du bist schon schuldig." (S. 256)
Was Zukata, der Erstgeborene des Riesenkaisers, nie erwartet hätte, ist eingetroffen - Blitz, der Junge, den er schon fast als Sohn betrachtete, hat seine Pläne durchkreuzt. Nun sinnt er auf Rache. Doch für das Versprechen des Throns hat er geschworen, Blitz' Leben zu verschonen. Also beginnt er seinen Feldzug dort, wo er Blitz am meisten treffen kann: auf den Glücklichen Inseln.
Immer noch strebt er danach, Kaiser über Deret-Aif zu werden. Doch was er nicht weiß - noch während er seine Macht vergrößert und Pläne schmiedet, wächst ein vollkommen außergewöhnliches Kind heran. Ein Kind, das sich ihm in den Weg stellen könnte...

Meine Meinung


Nach "Die weiße Möwe", dem Trilogieauftakt, der mich absolut überzeugt hat, war ich sehr gespannt, wie es nun weitergehen und ob die Fortsetzung meinen Erwartungen gerecht werden würde. Ich bin nicht enttäuscht worden.

Es kommt zum Wiedersehen mit den bekannten Charakteren, aber auch neue Gesichter sind mit von der Partie. Hier möchte ich aber noch nichts vorwegnehmen. Mein Tipp an dieser Stelle: Lest nicht im Voraus das Personenverzeichnis (Spoilergefahr!).
Bei den Figuren sind inzwischen fast alle Wesensarten und Altersklassen vertreten.

Die Geschichte baut eng auf dem Vorgängerband auf und daher sollte man diesen unbedingt gelesen haben. 
Vorne gibt es allerdings eine gute Zusammenfassung darüber, "was bisher geschah", sodass man sich auch dann zurechtfindet, wenn man die Ereignisse der "weißen Möwe" nicht mehr so präsent hat.  

Die Grundstimmung des Buches habe ich als ein wenig bedrückender und düsterer empfunden als bisher. Es geht um Verrat, Machtgier, zerstörte Hoffnungen, Liebesleid, Schmerz und auch um Krieg.
Sehr realistisch wird gezeigt, wie verführbar Menschen sein können, wenn es um Ansehen und Reichtum geht. 
Dennoch bleiben auch die zuversichtlichen und bewegenden Szenen nicht aus, die mich schon bei Band 1 so faszinieren konnten.

Während "Die weiße Möwe" für mich eher ein Buch der ruhigen Töne war - auch wenn die Spannung auch dort nicht zu kurz kam - habe ich "Der Erbe des Riesen" ein wenig schneller durchgehabt. Die Bedrohungen und Konflikte haben mich noch mehr um die Charaktere und mit ihnen zittern lassen und es war völlig unvorhersehbar, worauf alles hinauslaufen würde.

Am Ende bleiben viele Fragen offen und am dritten Band führt kein Weg vorbei. Gut dass er schon im Regal auf mich wartet...
 

Fazit 


Märchenhafte Fantasy, die mich aufs Neue verzaubert hat. Pure Magie, nicht durch Zauberei und klischeehafte Geschöpfe, sondern durch Worte. Gute und schlechte Seiten des Menschseins (und Riesenseins :D) kommen hier in ihrer Vielfalt zum Ausdruck.
Ich kann diese Trilogie jedem ans Herz legen.




 Ich bedanke mich beim Neufeld Verlag!

1 Kommentar:

RoM hat gesagt…

Salut, Evelyn.

"Macht bringt die Niedertracht böser Überheblichkeit in einem Menschen zum wuchern. Oder sie offenbart den Edelmut der Weisheit."
(Myrelle Minotier)

Freut mich zu lesen, daß Dir der zweite Band in ähnlicher Weise zu gefallen wußte.
Wenn Du ähnliche Erzählstrukturen - wenn auch düsterer ausgefärbt - schätzt, wäre vielleicht George R.R. Martin einen Hinweis wert. Seine Fantasy-Saga "Game of Thrones". So episch wie verwurzelt in den Stärken & Schwächen unterschiedlichster Charaktere - und die sind Legion.

Bevor ich mich noch wie eine Werbebanner anhöre... :-)

bonté