Arctis (Atrium Verlag AG) (21. September 2022)
Hardcover, 369 Seiten
ISBN:
9783038800606
Preis: 22,00 € / eBook: 17,99 €
Originaltitel: Most Likely
Worum geht's?
Von der Produzentin der beliebten Erfolgsserie THE BOLD TYPE: Eine Geschichte über Freundschaft und ein Rätsel um die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten
Washington, D.C., 2049: »Meine Freundinnen werden sagen, dass sie es schon immer gewusst haben. Dass ich von uns vier diejenige war, die es am ehesten hierher schaffen würde. Bei allem Respekt und voller Zuneigung – das ist absoluter Bullshit.«
Ava, CJ, Jordan und Martha sind seit dem Kindergarten unzertrennlich. Jetzt rückt ihr Schulabschluss näher und damit viele Fragen und Sorgen. Doch wenn sie eines in ihrem letzten Jahr lernen, dann, dass sie immer füreinander da sind. Und es stellt sich heraus, dass sie gemeinsam alles erreichen können – eine von ihnen sogar den Einzug ins Weiße Haus als erste Präsidentin der USA. Doch wer wird das sein? Ava, die talentierte Künstlerin auf der Suche nach ihren Wurzeln? CJ, die sich verbissen auf die Abschlusstests vorbereitet und dabei so viel Wichtigeres lernt? Oder doch Jordan, die Journalistin mit dem Blick für große Themen? Nicht zu vergessen Martha, die alle Hindernisse überwindet, um ihre Träume zu erreichen.
Feministisch, humorvorvoll, mit genau der richtigen Portion Liebe und spannend bis zum Schluss!
(Text des Verlags)
Wie es mir gefallen hat:
Dieses Buch hatte mich schon von der Widmung an. Der Prolog eröffnete die eigentliche Geschichte mit einem eindrucksvollen Tusch, und ab da war das Lesen für mich ein einziges Mitfiebern, Indiziensammeln, Theorienspinnen, aber auch einfach Begleiten vier besonderer junger Frauen, die doch alle gewissermaßen so sind wie du und ich.
Die Geschichte wechselt personal zwischen CJ, Jordan, Ava und Martha. Obwohl die Protagonistinnen alle sehr gut ausgearbeitet sind und ihre jeweils eigenen Konflikte mitbringen, brauchte ich am Anfang eine Weile, um sie auseinanderhalten und den Damen auf dem Cover zuordnen zu können. Je mehr Zeit ich mit jeder Einzelnen verbracht habe, desto mehr bin ich jedoch ihrer Unverwechselbarkeit auf die Spur gekommen.
Sarah Watson beweist hier auch im Literarischen, dass sie eine meisterhafte Geschichtenerzählerin ist. Mit immer neuen Täuschungsmanövern lenkt sie den Verdacht der Leser*innen von einer Kandidatin zur anderen, sodass die, auf die am Ende wortwörtlich die Wahl fällt, zwar wahrscheinlich auf der Verdächtigenliste war, aber nicht die sichere und einzig mögliche Option.
Die Autorin bringt eine Vielzahl von Themen ein, die junge Menschen bewegen, ohne sie zu zerreden oder die Story damit zu überladen. Es geht um Identität, Familienhintergründe und -beziehungen, politisches und soziales Engagement, Vorurteile (und das jeder sie hat), Zukunftsängste, Uni-/Berufswahl, Leistungsdruck, Depression, Kunst, Adoption, Journalismus, Selbstbewusstsein, Freundschaft und das Über-Sich-Hinauswachsen.
Der Zusammenhalt der Mädchen ist greifbar, gerade dadurch, dass er manchmal auch auf die Probe gestellt wird (durch Neid, Chancenungleichheit, psychische Probleme, scheiternde Pläne, ...). Jede von ihnen lernt in Verlauf der Geschichte ganz viel übers Leben, andere Menschen und vor allem sich selbst, und das berührt und regt zum Nachdenken an.
Richtig spannend wird es nicht nur, was das Rätsel um die spätere Präsidentin angeht, sondern auch, als die Zu- und Absagen der Unis eintrudeln und sich der weitere Weg der vier jungen Frauen entscheidet. Auch eine Personensuche und dezente Liebesverwicklungen sorgen für Abwechslung, und man mutmaßt immer wieder über den Präsidentengatten, der im Prolog bereits vorkommt.
In einem Satz:
„Mehr als wahrscheinlich" ist ein wunderschönes, raffiniertes Buch über vier starke junge Frauen, die gemeinsam und jede für sich ihren Weg gehen – und eine von ihnen führt der ins Weiße Haus.
1 Kommentar:
Raffinesse schätze ich in Büchern sehr;)
LG
Ivi
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