Samstag, 17. Dezember 2016

Love and Confess - Colleen Hoover

Rezension zu "Love and Confess"
von Colleen Hoover


Taschenbuch: 400 Seiten
dtv Verlagsgesellschaft (20. November 2015)
ISBN-13: 978-3423740128
Originaltitel: Confess
 

Worum geht's?


Ich habe das Gefühl, dass wir uns ähnlich sind. Sie scheint eine Einzelgängerin zu sein, eine Grüblerin, jemand, der sein Leben ganz bewusst gestaltet.
Es ist, als hätte sie Angst, ich könnte ihrer inneren Leinwand Pinselstriche hinzufügen, die sie für immer verändern würden, wenn ich ihr zu nahe käme.
Und das kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es nämlich umgekehrt genauso.
(Owen, S. 57)

Auburn hat in ihrem jungen Leben schon einige schmerzhafte Erfahrungen machen müssen. Nach fünf Jahren ist sie nun nach Dallas zurückgekehrt, wo sie damals ihre erste große Liebe verloren hat.
Als sie auf Owens Kunstgalerie stößt, ist sie fasziniert von seiner Inspirationsquelle: anonymen Bekenntnissen fremder Menschen, und auch der Künstler selbst zieht Auburn schnell in seinen Bann. Doch Auburn ist nicht die Einzige, die Geheimnisse hat, und die Gefühle, die sich zwischen Owen und ihr entwickeln, werden schnell auf eine harte Probe gestellt.

Was mich neugierig gemacht hat:


Ich kannte bisher nur den ersten Band von "Will & Layken" von Colleen Hoover. Da ich gern ihre Lesung in Frankfurt besuchen wollte (die dann zwar abgesagt, aber zum Glück im Herbst nachgeholt wurde), hatte ich mir überlegt, vorher noch eins ihrer anderen Bücher zu lesen, und habe mir "Love & Confess" gekauft.
"Weil ich Layken liebe" (Klick zu meiner Rezension) hatte mir gut gefallen, aber mich nicht so begeistert, dass mir viel davon im Gedächtnis geblieben wäre. Ich war neugierig, ob dieses Buch mich vielleicht mehr mitreißen würde.

Wie es mir gefallen hat:


Ich bin eigentlich nicht unbedingt eine Liebesromanleserin; für mich braucht es immer noch einen anderen Handlungsstrang, Intrigen, Geheimnisse oder ein besonderes Konzept. All das hat "Love & Confess" erfüllen können.
Ja, die Liebesgeschichte steht definitiv im Vordergrund, aber sie ist alles andere als eindimensional.

Die Grundidee mit den Kunstwerken, die sich aus anonymen Geständnissen entwickeln, gefällt mir sehr gut. Es sind sogar einige der Gemälde in den Text mit eingebunden, wenn auch nur in schwarz-weiß. Das Ganze sorgt für das gewisse Etwas und macht das Buch besonders.
Geheimnisse spielen natürlich eine große Rolle, und besonders Auburns hat mich völlig unvorbereitet überrascht. 

Genau wie ich es mag, gibt es einen Ich-Perspektivwechsel zwischen Owen und Auburn. Die beiden Erzählstimmen habe ich als sehr authentisch empfunden, und auch die Verbindung zwischen den beiden hat Colleen Hoover sehr gekonnt spürbar gemacht.

Obwohl man ihn kaum als aktiven Charakter im Buch erlebt, finde ich, dass Adam, Auburns erste große Liebe, eine unglaublich starke Figur ist, die mich sehr berührt hat.

Ich persönlich finde, dass es ein bisschen Colleen Hoovers Markenzeichen zu sein scheint, ein bisschen zu dick aufzutragen und es ihren Charakteren am Ende immer ein bisschen zu einfach zu machen. Nach dem großen, aufgebauschten Drama kommt die Lösung auch hier etwas zu simpel daher.
In meinen Augen hat die Autorin sich mit diesem Buch dennoch selbst übertroffen und ich freue mich darauf, noch weitere ihrer Geschichten für mich zu entdecken.

(Für wen) Lohnt es sich?


Ich kann das Buch an junge Erwachsene empfehlen, die emotionale Geschichten mögen, gerne mit den Charakteren mitfiebern und auch -leiden und auch vor einer Prise zu viel Schnulz und Drama nicht zurückschrecken.
 

In einem Satz:


"Love & Confess" ist ein Liebesroman, aber auch viel mehr als das: einfühlsam und echt erzählt Colleen Hoover von tiefen Emotionen, Geständnissen und Geheimnissen, von Opferbereitschaft und dem Halt und der Kraft, die Menschen einander geben können.

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