Rezension zu "Little Secrets - Lügen unter Freunden"
von M.G. Reyes
Taschenbuch, 304 Seiten
HarperCollins Germany (10. Oktober 2016)
ISBN-13: 978-3959670654
ISBN-13: 978-3959670654
Preis: 16,00 €
Originaltitel: Emancipated
Band 1 von 3
Originaltitel: Emancipated
Band 1 von 3
Worum geht's?
Nachdem sie aus verschiedenen Gründen für mündig erklärt worden sind, verschlägt es sie in eine gemeinsame WG in Venice Beach: Candace und Grace, zwei Stiefschwestern, Paolo, John-Michael, Lucy und Maya, mit 15 Jahren die Jüngste.
Doch die neu gewonnene Freiheit hat ihre Schattenseiten und bald stellt sich heraus, das nicht nur einer der neuen Mitbewohner dunkle Geheimnisse hat ...
Was mich neugierig gemacht hat:
In diesem Fall habe ich mich ganz vom Klappentext und der Atmosphäre des Covers ködern lassen - was man, vorab gesagt, besser nicht tun sollte, denn der Inhalt ist ein ganz anderer als das Drumherum verspricht.
Gerechnet hatte ich mit einer spannenden Geschichte im Stil von Pretty Little Liars, in deren Verlauf es viel mitzurätseln gibt und die Geheimnisse die sechs Jugendlichen nach und nach einholen, und war daher sehr gespannt auf das Buch.
Den Verkaufspreis finde ich für ein Taschenbuch mit diesem Seitenumfang doch etwas heftig.
Schon der Einstieg war ganz anders als erwartet. Entgegen des Untertitels geht es hier nämlich überhaupt nicht um Freunde, sondern quasi sechs Fremde, von denen sich untereinander eigentlich nur Grace und Candace sowie John-Michael und Lucy überhaupt vorher kennen.
Ich denke, dass das Buch durchaus seine Leser finden, aber auch einiges an Kritik ernten wird. Für Leser/innen ab ca. 15, die auch dann dranbleiben, wenn es mal verwirrend wird, und nicht zwingend eine Bindung zu den Figuren aufbauen wollen, ist es ein kurzweiliges Buch, aber nichts, das man unbedingt gelesen haben muss.
Den Verkaufspreis finde ich für ein Taschenbuch mit diesem Seitenumfang doch etwas heftig.
Wie es mir gefallen hat:
Schon der Einstieg war ganz anders als erwartet. Entgegen des Untertitels geht es hier nämlich überhaupt nicht um Freunde, sondern quasi sechs Fremde, von denen sich untereinander eigentlich nur Grace und Candace sowie John-Michael und Lucy überhaupt vorher kennen.
Außerdem dreht sich die Geschichte nicht um die Zeit nach der Schule, sondern befasst sich mit der Thematik vorzeitiger Mündigkeit.
Mit beiden Aspekten hat sich die Autorin meiner Meinung nach keinen Gefallen getan. Vertrauensbruch unter Freunden hätte wesentlich mehr Spannungspotenzial gehabt, und der ganze Komplex am Anfang darum, wie die sechs jeweils dazu kommen, für mündig erklärt zu werden, verkompliziert und verzögert die Ereignisse unnötig. Junge Erwachsene hätten mir besser gefallen und wären auch glaubwürdiger gewesen.
Grundsätzlich gut gefallen hat mir der personale Perspektivwechsel zwischen den sechs Jugendlichen. Obwohl ich über die Entwicklungen oft nur den Kopf schütteln konnte, habe ich dadurch nicht die Leselust am Buch verloren.
Hinzu kommen noch geheimnisvolle Telefonate zwischen Ariana und Charlie sowie einer weiteren anonymen Person. Dies sorgt zwar dafür, dass man die große Hintergrundgeschichte erahnen kann, verwirrt zunächst aber eher.
Die Charaktere bleiben leider recht unzugänglich. Das liegt zum einen daran, dass es so viele sind, zum anderen aber auch an der Erzählweise. Die Figuren behalten ihre Geheimnisse für sich, auch vor dem Leser, und deswegen fällt es schwer, in ihre Gedanken- und Gefühlswelt vorzudringen.
In keiner Situation erfährt man, wie die betreffende Person wirklich empfindet, und so scheinen Reaktionen oft nicht nachvollziehbar.
Ein weiteres Problem sind die Belanglosigkeiten, die sich immer wieder in die Handlung einschleichen: sinnlose Gespräche über Themen, die in dem Moment nichts zur Sache tun, und Szenen, die nichts voranbringen (z.B. wie John-Michael Candance backen beizubringen versucht oder Dinge in der Art).
Am Ende bleibt man etwas frustriert zurück, weil die Auflösungen, die es gab zu früh kamen und zu vorhersehbar waren, das große Ganze aber nicht gelüftet wird, weil noch zwei Bände folgen sollen (was leider nicht angekündigt wurde).
Insgesamt klingt das alles eher negativ, und ich habe auch schon einige eher enttäuschte Rezensionen gelesen, aber ich muss sagen, dass ich trotz allem nicht bereue, das Buch gelesen zu haben. Auch wenn das große Potenzial absolut nicht ausgeschöpft worden ist, haben mir Ausgangsidee und Grundstimmung wie auch der Perspektivwechsel gefallen, sodass ich die Trilogie vielleicht weiterverfolgen werde, wo ich jetzt schon mal dabei bin.
Insgesamt klingt das alles eher negativ, und ich habe auch schon einige eher enttäuschte Rezensionen gelesen, aber ich muss sagen, dass ich trotz allem nicht bereue, das Buch gelesen zu haben. Auch wenn das große Potenzial absolut nicht ausgeschöpft worden ist, haben mir Ausgangsidee und Grundstimmung wie auch der Perspektivwechsel gefallen, sodass ich die Trilogie vielleicht weiterverfolgen werde, wo ich jetzt schon mal dabei bin.
(Für wen) Lohnt es sich?
Ich denke, dass das Buch durchaus seine Leser finden, aber auch einiges an Kritik ernten wird. Für Leser/innen ab ca. 15, die auch dann dranbleiben, wenn es mal verwirrend wird, und nicht zwingend eine Bindung zu den Figuren aufbauen wollen, ist es ein kurzweiliges Buch, aber nichts, das man unbedingt gelesen haben muss.
In einem Satz:
"Little Secrets" ist ein wirklich sehr außergewöhnlich konzipiertes und erzähltes Buch, das aber gerade in dieser Außergewöhnlichkeit noch sehr unausgegoren wirkt und einiges an Potenzial verschenkt.
Danke an HarperCollins für das Rezensionsexemplar für die Leserunde!
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