Montag, 14. März 2016

Eine Frage der Zeit

"Eine Frage der Zeit", 60 x 80 cm, Acryl auf Leinwand, 2016

Man sagt, Zeit heile alle Wunden
Dabei graben Wunden sich mit der Zeit nur tiefer ins Fleisch
 
Man sagt, Zeit rase dahin wie ein D-Zug
Dabei ist die Zeit oft wie Kaugummi, das seinen Geschmack verliert, wenn man es zu lange
im Mund behält
 
Man sagt, die Zeit sei gekommen
Dabei kommt die Zeit nie, denn entweder ist sie schon da oder bereits vergangen
 
Man sagt, die Zeit sei reif
Dabei ist die Zeit noch viel zu jung oder doch schon lange verwelkt
 
Man sagt, die alte Zeit sei besser gewesen
Dabei ist die Zeit nie gut, weder die alte, noch die neue,
weil sie immer nur daran interessiert ist zu quälen, indem sie schleicht oder verfliegt
 
Die Zeit selbst sagt nichts
Sie ist stumm
Vielleicht lacht sie im Geheimen
über die Dinge, die man sagt


Hallo ihr lieben Blog-Besucher,

Schön, dass es euch mal wieder hierher verschlagen hat.
In der letzten Zeit habe ich an dem Acrylbild gearbeitet, das ich euch heute hier zeige. Es hat mich einiges an Zeit und Geduld gekostet und ich hoffe, dass es euch gefällt.
Das Phänomen der Zeit hat mich in den letzten Wochen gedanklich viel beschäftigt.
Lasst mich gerne wissen, wie ihr über die Zeit denkt, was ihr in ihr seht und in welchen Bildern ihr sie am ehesten beschreiben würdet ;)

Etwas, das mir gerade einfällt: Bald ist Leipziger Buchmesse!
Wer von euch wird da sein? An welchen Tagen?

Ich grüße euch und wünsche wie immer Alles Liebe,

Miriam

2 Kommentare:

Natalie hat gesagt…

Oh Gott, die Zeit... Ich würde fast behaupten, da macht sich doch jeder Gedanken drum^^ Um ehrlich zu sein, bekomme ich davon immer fast schon Kopfschmerzen, das Thema ist zu komplex irgendwie, als das es in unsere kleinen Köpfe passen könnte... Wie sie sich ziehen kann, wenn man wartet oder man stellt die Uhr um auf Sommerzeit und hat das Gefühl, gestern war doch erst Weihnachten... Man hat irgendwie immer zu wenig von ihr, wirft sie aber trotzdem gerne weg. Die Zeit ist irgendwie paradox und widersprüchlich, wenn man versucht sie zu erfassen, aber im Grunde eigentlich konstant. Zeit kann verschiedene Dinge sein, sie passt sich an, wie ein Chamäleon... Einmal ist sie ein Limit, dann wieder ein Orientierungspunkt und oft auch einfach ein Gefühl... Das verwirrt mich irgendwie, die Zeit einzugrenzen oder sowas wie eine Definition zu finden :D Mir fällt nur gerade ein Zitat ein von meinem Lieblingsautor, deswegen muss ich es eigentlich bloß schon aus Prinzip bringen :D
“It's funny, don't you think, how time seems to do a lot of things? It flies, it tells, and worst of all, it runs out.”
Markus Zusak natürlich (Anbetungswürdiges Genie, Romanautor und ich glaub auch High School Lehrer :D)
Alles Liebe und tut mir leid, dass ich seltsam bin :D
Deine Nati

Librie Krystalianna hat gesagt…

Hey Natalie :)
Schön, dass du vorbeischaust, ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dass hier jemand kommentiert. Und auf meine Fragen antwortet für gewöhnlich auch niemand, also ganz ganz lieben Dank! :) Das - und vor allem du selbst - ist nicht seltsam. Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Beim Malen hatte ich ein ähnliches Problem, ich wusste nicht recht, wie ich das Thema eingrenzen soll, bzw. auf welche der tausend Phänomene ich irgendwie umsetzten wollte... Das Zitat gefällt mir auch sehr gut ;)