Dienstag, 23. Juni 2015

Selection 3 - Kiera Cass

Rezension zu "Selection - Der Erwählte"
von Kiera Cass

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 4 (19. Februar 2015)
ISBN-13: 978-3737364980
Originaltitel: Selection - The One

Meine Rezensionen zu Band 1 
und zu Band 2 

Worum geht's?


Nur noch vier Mädchen sind vom Casting übrig geblieben. Mit Elise, Celeste und Kriss steht America nun in der letzten Runde. Doch Maxon zögert seine Entscheidung weiter hinaus. Kann America sich seiner immer noch sicher sein? Noch dazu, wo der König es ihr so schwer macht?
Auch dass die Dinge zwischen ihr und Aspen nach wie vor offen sind, erschwert ihre Situation.
Als sich dann auch noch ein unerwarteter Kontakt zu den Rebellen ergibt, gerät einiges ins Rollen.

Was mich neugierig gemacht hat:


Wie wahrscheinlich die allermeisten Leserinnen dieses Buchs war natürlich auch mein Grund fürs Lesen, dass ich nach den beiden Vorgängern unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Dass es mittlerweile so einen Rummel um die Reihe gibt, kann ich nur teilweise nachvollziehen, aber unterhaltsam und kurzweilig - und wunderschön anzusehen - sind die Bücher allemal.

Wie es mir gefallen hat:


Dafür, dass ich mich schon sehr auf das Buch gefreut hatte, hat es mich im Endeffekt doch sehr schockiert, was aus der Geschichte und vor allem den Figuren geworden ist.
Schon den Klappentext finde ich irgendwie deprimierend: "America ist noch immer die Favoritin des Prinzen, doch auch ihre Jugendliebe Aspen umwirbt sie heftig. Sie zögert, denn sie liebt beide" - ääähm, was soll das? Lässt America in meinen Augen ziemlich dümmlich erscheinen und ist so ja nicht mal wirklich korrekt. Aber dafür kann Kiera Cass ja nichts...

Das größte Problem, was ich mit diesem dritten Band habe, sind die vielen Wendungen, die einfach an den Haaren herbeigezogen werden. Sie kommen immer, wenn gerade etwas gebraucht wird, um etwas anderes zu blockieren oder aufzuschieben.
Besonders das Ende halte ich für total unglaubwürdig. Auf einmal passiert alles Schlag auf Schlag und - ohne dass ich jetzt spoilern möchte - mündet in einer Lösung, die für die Autorin praktisch war, weil sie damit alle möglichen Probleme und Widerstände beseitigt. Logisch hätte es zu dieser Situation gar nicht kommen können, weil es bedeuten würde, dass die meisten Leute im Schloss keine Augen im Kopf haben und trotz ähnlicher Erfahrungen in der Vergangenheit unvorsichtig und strohdumm sein müssen. Sehr schwer, darüber zu schreiben, wenn man noch nichts verraten will, aber wer das Buch schon kennt, wird vielleicht wissen, worauf ich hinauswill.

America, die ich im ersten Band noch symathisch und im zweiten dann ein wenig als Heulsuse empfand, wird hier nun zumindest phasenweise zu einer rückgratlosen Tussi, die meint, es müsste immer alles so laufen, wie sie es gerne hätte. Trotz ihres Hintergrunds glaubt sie wohl auf einmal, dass ihr nur das Beste zusteht und es auch nur auf ihre Meinung ankommt. Maxons oder Aspens Gefühle sind ihr scheinbar nicht besonders wichtig - hauptsache, beide fliegen auf sie. Dadurch dass sie zu keinem von beiden ehrlich ist, kommt es dann auch zu einer Menge unnötigem Ärger.
Nur in einer einzigen Szene (für die, die das Buch schon kennen: am Gerichtstag) habe ich Americas altes Ich wiedererkannt.

Das klingt jetzt alles etwas drastischer als beabsichtigt. Ich habe das Buch nicht gehasst, ich war nur enttäuscht. Zu lesen war es gut, aber hat mich einfach hin und wieder ganz schön aufgeregt. 
Den nächsten Band werde ich aber auf jeden Fall wieder lesen, da es da ja mit der nächsten Generation weitergeht, und America dann hoffentlich ein wenig in den Hintergrund rückt oder sich endlich wieder fängt.

(Für wen) Lohnt es sich?


Fans der Reihe dürfen das Finale natürlich auf keinen Fall verpassen. Ich weiß auch, dass vielen dieser Teil besonders gut gefallen hat, kann mir aber vorstellen, dass einige auch genauso enttäuscht sind/sein werden, wie ich es war. In meinen Augen ist Band 3 in einigen Aspekten deutlich schwächer als die beiden ersten.
 

In einem Satz:


Band 3 der "Selection"-Reihe lässt sich ebenso gut lesen wie die beiden Vorbände, wirkte für mich aber an vielen Stellen weniger authentisch (gerade America ist einfach nicht mehr sie selbst), und gerade das Ende hat mich echt enttäuscht.

 

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