Rezension zu "Was wir auch tun"
von Marie Lucas
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (6. März 2014)
ISBN-13: 978-3841422156
Verlag: FISCHER FJB (6. März 2014)
ISBN-13: 978-3841422156
Inhalt
Robin - sie ist frisch getrennt, hübsch, reich und beliebt. Sie weiß nicht genau, ob sie Jasper noch hinterhertrauert, aber eines ist sicher: Sie findet Alex ziemlich geheimnisvoll und hätte nichts dagegen, ihn näher kennenzulernen.
Alex - er hat es in seinem Leben nicht immer leicht gehabt und braucht es manchmal einfach, der Gewalt in ihm und um ihn herum Raum zu geben. Sein größtes Geheimnis überschattet all seine Gedanken. Er weiß, dass er nicht gut für Robin wäre, kann aber nicht aufhören, an sie zu denken.
Jasper - er ist noch lange nicht fertig mit Robin und würde alles tun, um seinen Fehler wieder gut zu machen. Doch dann drängt sich dieser Alex zwischen sie. Gut, dass er etwas gegen ihn in der Hand hat. Er wird nur einen einzigen Abend brauchen, um Robin zurückzugewinnen, da ist er sich sicher...
Meine Meinung
"Was wir auch tun" war für mich in jeder Hinsicht ein echter Glücksfall.
Ich hatte mich relativ spontan für eine Leserunde zu dem Buch beworben, gehörte nicht zu den Gewinnern der Leseexemplare und bekam dann überraschend doch noch eines, da die Autorin zusätzliche Bloggerexemplare organisieren konnte :)
Für mich immer ein Bonuspunkt: die Sicht aus mehreren Perspektiven. Hier haben wir eine personale Erzählweise im Präsens, die hauptsächlich zwischen Robin, Alex und Jasper wechselt; daneben aber auch noch den ein oder anderen wichtigen Nebencharakter zu Wort kommen lässt.
Dieser Perspektivwechsel verhindert, dass man als Leser allzu schnell Partei ergreift und sorgt für eine Menge Abwechslung und Spannung.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich, sodass man sich erst mal ein wenig darin einlesen muss. Prägnant, schnörkellos und zwischen den Zeilen doch immer wieder und manchmal sogar im wörtlichen Sinne poetisch wird die Geschichte inszeniert und wird gerade dadurch ganz besonders authentisch.
Die Geschichte wirft immer neue Fragen auf, beantwortet andere, gibt Hinweise, lässt den Leser in die Irre laufen und bietet überraschende Wendungen und Auflösungen.
Die Spannungen zwischen den Protagonisten werden fühlbar und es drängt einen, immer weiter und weiter und weiterzulesen.
Die Charaktere an sich und ihre Hintergrundgeschichten sind sehr gut ausgearbeitet. Was sie erlebt, mit angesehen und gelernt haben, hat unmittelbaren Einfluss auf ihre Gedanken und Verhaltensweisen. Nur Robin erschien mir manchmal etwas zu undurchsichtig und passiv - es gab Stellen, an denen ich einfach nichts mit ihrem Handeln (oder eben Nichthandeln) anfangen konnte.
Fazit
"Was wir auch tun" ist eine fantastisch umgesetzte Geschichte über Liebe und Nähe, über Suchen und Finden, über Angst und Gewalt und über die sozialen Kluften innerhalb der Gesellschaft.
Ich bin froh, auf dieses Buch gestoßen zu sein und kann es allen ans Herz legen, die realistische Jugendbücher mit Niveau mögen.
Mein Dank für eine tolle Leserunde und das Presseexemplar geht an die Autorin Marie Lucas und an:
2 Kommentare:
Das Buch hört sich auch total toll an, danke für die Rezi:)
Hallo Evelyn.
Geschichten im Dreieck bergen per se bereits Eigendynamik & Sprengkraft. Stets geht es darum einen Eckpunkt für sich einzunehmen, während der zweite Eckpunkt aus der Spur geworfen werden soll. Reihum ein "Spiel" ohne wirkliche Gewinner, dafür aber mit drei Opfern.
Ein gut geschriebenes Buch ist einem ein wichtiger Schatz. Sichtlich hast Du hier einen gefunden. Art & Zeichnung des Covers gefällt mir. Fällt ins Auge.
bonté
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