Freitag, 9. Mai 2014

Weil ich Layken liebe - Colleen Hoover

Rezension zu "Weil ich Layken liebe" von Colleen Hoover

 
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: dtv (1. November 2013)
ISBN-13: 978-3423715621
Originaltitel: Slammed

Inhalt


Man kann an einen anderen Ort flüchten, in eine andere Stadt, sogar in einen anderen Bundesstaat, aber das, wovor man flieht - ganz egal, was es ist -, wird einen immer begleiten. Und zwar so lange, bis man einen Weg findet, damit umzugehen. (S. 287)
Layken ist 18, als ihr Vater bei einem Unfall stirbt und ihre Mutter mit ihr und ihrem kleinen Bruder von Texas nach Michigan umziehen muss.
Sie fühlt sich leer, allein und entwurzelt - doch dann trifft sie den neuen Nachbarn: Will.
Zwischen den beiden stimmt von Anfang an alles und es entstehen Gefühle, von denen Layken nicht zu träumen gewagt hätte. Alles ist perfekt. Doch dann legt das Leben den beiden nicht nur ein paar Steinchen, sondern gleich einen riesigen Felsbrocken in den Weg.


Meine Meinung

 

"Weil ich Layken liebe" war für mich zunächst ein Buch, das für mich vom Cover her nicht unbedingt aufmerksamkeitserregend war und das ich nach dem Lesen des Klappentextes als "ganz interessant für zwischendurch" eingeordnet habe. 
Die Marketingmaßnahmen rund um diesen Titel (und davon kriegt man als Azubi im Verlagswesen ja ein bisschen Ahnung) haben mich dann aber doch immer wieder darauf stoßen lassen. Es gab immer wieder Verlosungsaktionen (bei denen ich leider nie Glück hatte) und durch die Vergabe vieler Leseexemplare auch eine Vielzahl an Rezensionen - die zu einem Großteil wirklich begeistert klangen. So rutschte das Buch auf meiner Wunschliste immer höher und landete dann durch einen glücklichen Tausch bei mir. Vielleicht hätte es dasselbe Schicksal ereilt wie so viele andere - ein bodenloses Versinken in den Tiefen meines SuBs, doch dank seinem praktischen Taschenbuchformat passte es perfekt in meine Tasche und war mir ein toller Bus- und Bahnbegleiter.
Aber genug des Vorgeplänkels... 

Beginnen wir mit den Charakteren:
Da haben wir also Layken als Ich-Erzählerin. Abgesehen von ihrem außergewöhnlichen Namen wird sie auch sonst sehr plastisch. Der Leser bekommt Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, erfährt viel aus ihrer Vergangenheit, den Dingen, für die sie sich begeistern kann und eben alles, was man über einen Buchcharakter gerne wissen möchte. Das Einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass ihr das Leben wirklich sehr sehr hart zusetzt und sie gleich mit mehreren schweren Schicksalsschlägen auf einmal konfrontiert. Zu behaupten, dass das unrealistisch ist, erscheint mir allerdings ein bisschen zu gewagt.
Will sieht man natürlich nur durch Laykens Augen, doch auch ihn lernt man intensiv kennen und ich bin sehr gespannt darauf, wie es mit ihm in Band 2, wo aus seiner Perspektive geschrieben worden ist, sein wird.
Auch Nebencharaktere bekommen ein Gesicht und wachsen einem ans Herzen wie etwa Laykens kleiner Bruder Kel oder ihre neue Mitschülerin Eddie.

Was mir gut gefallen hat, ist dass im Buch Poetry Slam eine große Rolle spielt und auch entsprechende Texte darin zu finden sind. 
Auch die an die Kapitelanfänge gesetzten Auszüge aus Songtexten der "Avett Brothers" - einer Band, die im Buch ebenfalls eine wichtige Funktion erfüllt - waren passend und inspirierend.

(Böse) Überraschungen gibt es sogar im Plural - hier rate ich dazu, sich nicht zu ausführlich mit Rezensionen zum Buch zu beschäftigen, denn dadurch wurde mir ärgerlicherweise etwas Wesentliches vorweggenommen. Und dass, wo der Klappentext in diesem Fall so optimal ist :(

Mir sind weder Handlungsflauten noch Logikfehler oder ähnliches untergekommen. Man merkt, dass viel Überlegung und Arbeit in dieses Buch gesteckt wurde.

Fazit

 

"Weil ich Layken liebe" ist vielleicht nicht mein Buch des Jahres, erzählt jedoch gekonnt eine bewegende Geschichte. 
Meine Erwartung - etwas Schönes für zwischendurch - hat sich voll und ganz erfüllt. Gut ausgearbeitete Charaktere, ein überzeugender Plot und ein guter Schreibstil!
So stark berührt, wie einige andere es beschrieben haben, hat es mich zwar nicht, aber gefallen hat es mir trotzdem.

 

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