Donnerstag, 13. Juni 2013

Meeresflüstern - Patricia Schröder

Rezension zu "Meeresflüstern" von Patricia Schröder

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Coppenrath, Münster; Januar 2012
ISBN-13: 978-3649603191

Nach fast zwei Wochen im Krankenhaus kann ich endlich wieder rezensieren (auch wenn das Tippen nur mit links ewig dauert). "Meeresflüstern" hatte ich vorher schon durch. Mal sehen, was davon noch hängen geblieben ist...

Inhalt

"Das Meer tut in der Regel niemandem etwas. Man muss nur verstehen, mit ihm umzugehen."
Interessant, dachte ich. Offenbar hielt er das Meer für eine Person, ein Individuum, zu dem man sagen konnte: "Hör mal, lass es uns doch einfach so handhaben: Ich tu dir nichts, also lass mich bitte auch in Ruhe, okay?" - Na ja, im Grunde machte ich es ja bereits genauso.
(S. 28)

Nach dem Tod ihres Vaters verlässt Elodie Lübeck, um Zeit bei ihrer Großtante auf der Insel Guernsey zu verbringen, obwohl sie Angst vor dem Wasser hat. Sie erhofft sich, dass sie dort den Verlust verarbeiten und wieder zu sich selbst finden kann.
Schnell lernt sie neue Freunde kennen, nicht zuletzt den geheimnisvollen Cyril.
Doch ihr Aufenthalt auf der Insel wird schnell von furchtbaren Ereignissen überschattet. Als auf der Nachbarinsel die Leiche eines Mädchens gefunden wird, sieht Elodie die Vorhersage der verrückten alten Silly, die alle als Unsinn abgetan haben, bestätigt: Ihre Anwesenheit bringt Unglück über die Inseln.
Und dann ist da noch dieser Junge im Meer, dem sie zuvor schon in ihren Träumen begegnet ist...

 

Meine Meinung


Das Buch war für mich eine Mischung aus Cover- und Themenkauf. Ein Blickfang ist "Meeresflüstern" auf jeden Fall und da ich Geschichten rund um Nixen, Sirenen & Co. mag, war die Sache klar und schon lag es auf dem Kassentisch.

Die größte Stärke des Buches ist meiner Meinung nach, dass so vieles mysteriös und unvorhersehbar bleibt. Figuren und Hintergründe sind oftmals nicht leicht zu durchschauen und der Leser tappt im Dunkeln. Ein Buch so zu konzipieren ist eine Kunst für sich und verhindert, dass Langeweile aufkommt.
Allein schon wegen der zahlreichen offenen Fragen am Ende werde ich die Trilogie weiterverfolgen.

Elodie ist eine sympathische Protagonistin (mit einem, wie ich finde, tollen Namen) und auch wenn ich mich nicht hundertprozentig mit ihrer Art identifizieren konnte, hat es mir gefallen, ihre Erlebnisse zu erlesen.
Die sonstigen Figuren waren interessant angelegt, hätten aber vielleicht etwas mehr Tiefe vertragen können. Ich könnte jetzt niemanden nennen, der mir besonders ans Herz gewachsen wäre.

Was mit fortschreitendem Verlauf der Geschichte natürlich mehr und mehr in den Vordergrund rückt, ist die Liebesgeschichte. Hierzu kann ich nur sagen (und es will was heißen, dass das von mir kommt): Zu viel Kitsch. Die Bezeichnung "romantisch" wäre untertrieben, hier trieft es regelrecht vor Schnulz (oder Schnulzigkeit? :D) und das war mir ehrlich gesagt ein bisschen zu viel.

Die Ideen der Autorin waren durchaus originell, lediglich Elodies Träume erschienen mir ein wenig klischeehaft. In letzter Zeit träumen Protagonistinnen häufig von geheimnisvollen, bildschönen Jungen, bevor sie ihnen in der Realität begegnen, wie mir scheint. 

Fazit 


"Meeresflüstern" ist ein sehr unterhaltsames Buch und weiß zu begeistern - jedenfalls, wenn man nicht gerade die Aufklärung über den Sinn des Lebens erwartet. 
Obwohl das ein oder andere aus meiner Sicht verbesserungswürdig wäre und vor allem das Geturtel mir irgendwann auf die Nerven gegangen ist, will ich auf jeden Fall wissen, wie es in "Meeresrauschen" weitergeht.

3 Kommentare:

RoM hat gesagt…

Servus, Evelyn.
Zuallererst das Befinden - ich hoffe Deine Gesundheit ist wieder wohlauf! Wenn noch nicht ganz, dann wünsche ich Dir gutes Genesen!!

Ja, die Schönen aus den Träumen tauchen immer wieder gern real auf. Vorzugsweise mysteriös, leicht unnahbar und mit einer Rabattkarte für "persöhnliche Geheimnisse". Wird von Autoren wohl deshalb gerne verwendet, weil es die gängige Metapher für unerfüllte Sehnsüchte junger Menschen ist.

"Über-Schmalz" also - ließe sich vielleicht noch angehen, wenn die Liebenden eher sehr jung sind. Für 14/15 sollte die Amouren doch ernsthafter geschrieben sein.

Die französische Sprache hat schon ein gutes Händchen für weibliche Vornamen. Ein-Wort-Gedichte sozusagen. Bei "Elódie" definitiv.

bonté

Unknown hat gesagt…

Hello hello,
falls du Geschichten mit Sirenen wirklich so magst,
kann ich dir das Buch "Im Zauber der Sirenen" von Tricia Rayburn empfehlen. Ich habe es selber gelesen und war sehr davon angetan. Mir ging es aber auch so, dass keine der Figuren mir "so sehr an das Herz gewachsen waren", trotz allem ein toller Zeitvertreib, es zu lesen. Falls es dich interessiert, dann googel es doch einfach, ich möchte nämlich keinen zu langen Kommentar hier hinterlassen und vielleicht etwas schreiben, was unwichtig ist.
xo xo
Ändy
(dies ist meine Webseite http://aendys.jimdo.com/ )

Lainybelle hat gesagt…

Hallo,
ich musste gerade echt Schmunzeln, als ich deinen Kommentar gelesen habe, da ich nämlich auf der Fahrt in den Urlaub mit "Im Zauber der Sirenen" begonnen habe. Bis jetzt gefällt es mir auch echt gut und ich plane, es zusammen mit "Watersong" zu rezensieren. Danke also auf jeden Fall für den Tipp - kann ich nur bestätigen.
Liebe Grüße,
Evelyn