Rezension zu "Touched - Die Schatten der Vergangenheit"
von Corrine Jackson
ISBN 9783522201650, Fester Einband, 448 Seiten, Kinder- & Jugendbuch,
Erscheinungsdatum:
01.01.2013
bei Thienemann Verlag
Band 2 der Trilogie
Inhalt
Als sie mich umarmte, trafen sich über Lucys Schulter hinweg Ashers und meine Blicke. Durch meine mentalen Abwehrmauern konnte er meine Gedanken zwar nicht hören, aber er kannte mich. Wusste, dass ich nichts gesagt hatte. Seine Hand glitt in meine, und er wärmte mich damit. Die vertraute Berührung brachte meine Mauern zum Einsturz, und er kannte die Wahrheit, als hätte er die E-Mail selbst gelesen. "Nein", wiederholte ich. "Er möchte mich nicht treffen. Er möchte, dass ich zu ihm komme und bei ihm lebe." (S.21)
Ihr Großvater, zu dem sie dem Rat ihrer Mutter folgend Kontakt aufgenommen hat, meldet sich bei ihr und will sie zu sich holen. Remy beschließt zu Franc nach Kalifornien zu fliegen und ihn kennenzulernen - allein.
Doch da hat sie die Rechnung ohne Asher gemacht, der sie nicht unbeschützt wissen will.
Während Remy zum ersten Mal in ihrem Leben durch ihren Großvater in Kontakt mit anderen Heilerinnen kommt, beginnen sich die Ereignisse zu überstürzen. Schnell wird Remy wieder zur Gejagten - doch wer sind ihre Feinde - die Beschützer oder auch die Menschen, denen sie vertrauen will?
Zu allem Überfluss zwingen die Umstände sie, mit Gabriel gemeinsame Sache zu machen, Ashers Bruder, den sie noch nie leiden konnte...
Meine Meinung
zur Aufmachung:
Zuerst einmal möchte ich meinen ersten Eindruck vom Buch beschreiben, denn ich habe es auf den ersten Blick geliebt :)
Genau wie Band 1 hat auch "Touched - Die Schatten der Vergangenheit" einen wunderschön schimmernden Schutzumschlag (daher reflektiert es auf dem Foto auch so).
Auch die hübschen Vignetten auf jeder ersten Seite des Kapitels sind wieder da und so schön wie eh und je.
Ein Blickfang ist das Buch, nicht zuletzt auch durch das tolle Cover, also allemal.
Dennoch gibt es auch einen Punkt der äußeren Erscheinung den ich kritisieren muss - die beiden Klapptentexte. Ich muss sagen, dass ich ohnehin kein Fan davon bin, dass sich zusätzlich zu der Zusammenfassung auf dem Buchrücken - die leider oft schon Fehler in Bezug auf die Handlung enthält so wie auch in diesem Fall (z.B. stimmt es nicht, dass Asher spurlos verschwindet) - auch noch auf dem Umschlag eine ausführlichere Variante davon befindet. Das spoilert einfach viel zu viel. Bei diesem Buch ist der Text zwar (im Gegensatz zum eben erwähnten Buchrückentext) fehlerfrei, nimmt aber schon wesentliche Dinge vorweg. Tipp: Nicht lesen! ;)
zur Geschichte:
Der zweite Band der Trilogie hat mich in vielerlei Hinsichten positiv überrascht. Während ich nach dem ersten Teil noch nicht vollkommen überzeugt war, hat mich die Fortsetzung mitreißen können und mir viel besser gefallen als der Auftakt.
Zu allererst möchte ich es der Autorin als ganz großes Plus anrechen, dass sie es geschafft hat, alles so zu gestalten, dass die Leser, die den ersten Teil nicht kennen oder ihn vor längerem gelesen haben (sodass der Plot nicht mehr so präsent ist) nebenbei auf den Stand der Dinge gebracht werden und sich mit wenigen Sätzen im Geschehen zurechtfinden. Das hinzubekommen, ohne diejenigen, die alles noch genau vor Augen haben, damit auf den Geist zu gehen, ist eine tolle Leistung!
Auch sonst gibt es viel Positives zu vermerken:
Asher und Remy sind nicht mehr so nervig und geben ein viel besseres Paar ab als noch zu Beginn. Es wird nicht mehr so viel herumgeschnulzt, sondern es kommen endlich mal authentische Gefühle rüber.
Obwohl Remys tragische Familienhintergründe immer noch eine große Rolle spielt, beschränken sich auch die fantastischen Elemente - die originellen Ideen rund um Heilerinnen und Beschützer, die diese Trilogie so einzigartig machen - nicht mehr auf Erklärungen, sondern rücken deutlich in den Vordergrund. Die Umsetzung ist der Autorin an dieser Stelle sehr gut gelungen.
Auch wenn es bereits dem ersten Teil nicht an Spannung fehlte, sehe ich auch hier eine Steigerung. Es gibt viel mehr überraschende Wendungen, viel mehr Geheimnisse und Konflikte. Jegliche Vorhersehbarkeit ist verschwunden und da mir durchaus bewusst ist, dass es nicht einfach ist, seine Leser nicht zu viel erahnen zu lassen, bin ich in diesem Punkt sehr überzeugt von der Geschichte.
Die wohl größte Überraschung war für mich allerdings Gabriel. Während er bisher eher eine nebensächliche Rolle hatte und man kaum Einblicke in seine Gedankenwelt bekam, ist er mir in "die Schatten der Vergangenheit" sehr ans Herz gewachsen. Seine Schlagabtäusche mit Remy waren unglaublich humorvoll und haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Mehr davon!!!
Nachdem ich so viel gelobt habe, muss ich der Vollständigkeit halber nun auch noch ein paar Kritikpunkte einbringen.
Zum einen ist das für mich der Umgang mit dem Thema Schmerzen. Im Verlauf der Geschichte stößt Remy immer wieder etwas zu, immer wieder erleidet sie neue Verletzungen oder absorbiert die anderer. Ich weiß, dass ich es mit Fantasy zu tun habe, aber ich bin der festen Überzeugung, dass auch magische Kräfte nicht dafür sorgen können, dass man mit mehreren Knochenbrüchen, Schusswunden und sonstigem noch so klar denken kann wie Remy das tut. Solche Dinge werden banalisiert und auch wenn es natürlich wenig sinnvoll wäre, die Protagonistin ständig bewusstlos sein zu lassen, habe ich bei der Hundertsten Schnittwunde, die ignoriert wurde, nur noch die Augen verdrehen können.
Zum anderen ist das Remy selbst. Ich mag ihren Namen, ich mag ihre Fähigkeiten, aber ich muss gestehen - mit ihrem Charakter hadere ich an manchen Stellen. Einerseits ist sie ja sooo liebesbedürftig und selbstlos, andererseits hat sie selbst aber das Einfühlungsvermögen einer Heuschrecke. Es wird zwar immer wieder betont, wie leid es ihr tut, dass sie allen etwas vorlügen muss und so weiter und wie sehr ihre Vergangenheit sie beeinflusst hat, aber meiner Meinung nach verhält sie sich trotzdem oft unmöglich und beweist wenig Gespür für die Gefühle anderer. Ich müsste jetzt spoilern, um ein ganz kennzeichnendes Beispiel zu nennen, aber das spare ich mir jetzt - ich hoffe, ihr versteht auch so, was ich meine.
Fazit
Das Buch mag nicht perfekt sein, aber im Vergleich zu seinem Vorgänger macht es einen großen Sprung. Ich habe mich gern in Remys und Ashers Welt entführen lassen und für mich steht fest, dass der dritte Teil ein Must-Read wird - denn der zweite Band endet mit einem gewaltigen Cliffhanger.Obwohl ich also den ein oder anderen Punkt zu kritisieren hatte, ist "Touched - Die Schatten der Vergangenheit" eine rundum gelungene Fortsetzung, die neugierig auf den Abschluss der Trilogie macht (und den man auch gut lesen kann, ohne den ersten Band zu kennen).
Dem ersten Teil habe ich vier Sterne gegeben und da das Potenzial der Geschichte hier noch viel besser entfaltet wurde, bewerte ich das Buch guten Gewissens mit vollen fünf Sternen.
Das Buch habe ich im Rahmen eines Gewinnspiels gewonnen und bedanke mich dafür ganz herzlich bei:
2 Kommentare:
Hi!
Ich habe den ersten Band erst gerade bekommen! :D
Und freue mich schon total drauf!:D
Schöne Rezi!
Vero:D
Hi!
Habe jetzt den zweiten Band gelesen und fand ihn richtig GUT!!:D omg ich freue mich schon voll auf den dritten Band und möchte unbedingt weiterlesen!
Das der Klapptext nicht so richtig passt ist mir auch auf gefallen!!:) Gabriel habe ich eigentlich schon im ersten Teil total gern! In und Asher!:D im zweiten Teil war ich sogar total Happy dass er eine größere Rolle spielen wird! Ich bin jetzt schon sehr gespannt!
Sehr schöne Rezi!:)
Vero
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