
Thienemann (27. März 2025)
Taschenbuch , 320 Seiten
ISBN: 9783522203067
Preis: 16,00 € / eBook 12,99 €
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Worum geht's?
Die 16-jährige Chrissy lebt mit ihrer Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater Marcel im „Problemkiez” und träumt von einem besseren Leben. Mehr noch, sie tut etwas dafür, indem sie sich in der Schule anstrengt, um ein gutes Abitur zu machen. Eines Tages bietet ihr die Direktorin des Heinrich-Heine-Gymnasiums die Teilnahme an einer Studie an, die den Wechsel von Schülern aus Problemvierteln an Elitegymnasien untersucht. Chrissy lehnt zunächst ab, will kein "Sozialexperiment" sein. Doch dann eskaliert die Lage zu Hause und sie nimmt das Angebot an. Während sie sich am Elitegymnasium einlebt, Freundschaften schließt und sich verliebt, hinterfragt sie die mysteriöse Studie. Als Marcel das Geheimnis um den Schulwechsel enthüllt, nimmt das Unheil seinen Lauf ...
(Text des Verlags)
Wie es mir gefallen hat:
Ich bin kein großer Fan davon, wenn Bücher am Alter ihrer Autor*innen gemessen werden, denn „Ganz aus Splittern” ist ein gutes Beispiel, dass ein Debüt nicht „für eine erst Achtzehnjährige sehr gut” ist, sondern ganz generell ein geniales Jugendbuch. Danae Lake schreibt so eindringlich wie unterhaltsam und hat ein Gespür dafür, wie man facettenreiche Charaktere und ihre Entwicklungen zeichnet. Die Geschichte lebt dabei besonders von den Kontrasten, um die es auch im Kern geht. Die Atmosphäre des Viertels, in dem sich Chrissy wenig Chancen bieten, ist eine völlig andere als die Welt des Heinrich-Heine-Gymnasiums, und die Kluft wird deutlich vermittelt, ohne dass die Autorin mit dem Finger ständig darauf zeigt.
Jede Menge Gefühlschaos ist bei der ganzen Sache natürlich auch vorprogrammiert.
Die Triggerwarnung ist hier ernst zu nehmen, da einem das Gelesene nahgeht, vielleicht ZU nah, wenn man damit eigene Erfahrungen hat.
Es hat mich überrascht, dass es fast ein Drittel des Buches dauert, bis Chrissy den Schulwechsel antritt, was der Klappentext ja schon verraten hat. Dennoch habe ich mich auf dem Weg dahin keine Seite lang gelangweilt. Man erfährt eben zuerst, woher sie kommt, bevor man sie dorthin begleitet, wohin sie geht. Sie, genau wie ihr bester Freund Tjard und seine Mutter und einige andere, wachsen einem ans Herz, und man hofft mit ihnen auf positive Veränderungen und Perspektiven.
In einem Satz:
„Ganz aus Splittern" ist ein authentisch erzähltes Jugendbuch über die so schwer erreichbare Chancengleichheit, über das Aufwachsen unter schwierigen familiären Bedingungen, über die Schlüsselrolle von Bildung und darüber, wie viel es ausmacht, Menschen zu haben, die bedingungslos zu einem stehen.
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