Rezension zu
„Frauen, die keinen Punkt machen, wo Gott ein Komma setzt - Eine Einladung zu mutiger Weiblichkeit" von Sarah Keshtkaran
„Frauen, die keinen Punkt machen, wo Gott ein Komma setzt - Eine Einladung zu mutiger Weiblichkeit" von Sarah Keshtkaran
Gebundene Ausgabe, 288 Seiten
SCM Hänssler (22. Mai 2018)
ISBN: 9783775158695
ISBN: 9783775158695
Preis: 18,99 €
Blick ins Buch
Worum geht's?
„Liegt Gottes Plan für unser Leben vielleicht nicht in den Extremen, sondern in der Unsicherheit dazwischen, die uns so viel mehr Gottvertrauen abverlangt?" (S. 134)
Zwischen Rollenerwartungen, Schönheitsidealen, eigenen Träumen und Grenzen versuchen Frauen heute wie früher überall auf der Welt ihren Platz im Leben zu finden.
Welche Freiheiten bietet uns das Frausein in unserer Zeit und welche Möglichkeiten und Wege eröffnen sie uns? Was ist Gottes Plan für dein Leben?
In „Frauen, die keinen Punkt machen, wo Gott ein Komma setzt" setzt Sarah Keshtkaran sich mit den verschiedenen Lebensbereichen und -situationen von Frauen auseinander, immer das Ziel vor Augen, mutig weiblich zu sein.
Was mich neugierig gemacht hat:
Natürlich hat - neben der wundervollen Gestaltung des Buches von Kathrin Spiegelberg - vor allem der lange und doch sehr griffige Titel mich sofort angesprochen.
Besonders neugierig haben mich die Kapitel „Quotenfrau: Frauen auf der Karriereleiter" und „Verhängsnisvolle Schönheit - Sexualisierte Frauen" gemacht.
Wie es mir gefallen hat:
Schon vor dem Lesen besticht das Buch durch sein liebevoll gestaltetes Äußeres wie Inneres. Sanfte Farben und edle Goldelemente auf den Buchdeckeln, die sich auch im Layout wiederfinden, dazu die großformatigen Zitate und Fotografien, die Seiten innerhalb der einzelnen Kapitel schmücken. Das Buch lädt dazu ein, immer wieder darin zu blättern, und strahlt etwas Sanftes und zugleich Kraftvolles aus - ein wahres Schmuckstück!
Auch inhaltlich gibt es in acht Kapiteln viel zu entdecken.
Nach einem Vorwort folgt ein einleitender Themenblock über die Geschichte von Frauen, von biblischen Geschichten bis hin zu Feminismusbewegungen und einer Bestandsaufnahme der Frauen in unserem Land und unseren Kirchen heute. Die weiteren Kapitel behandeln die Themen Karriere, Schönheitsideale, Familie, Ehe, Frauen in kirchlichen Leitungspositionen, ihre Situation in Entwicklungsländern und münden in einem zusammenfassenden Schlusswort.
Die Autorin hat eine sehr begeisternde Art. Zeitweise hatte ich das Gefühl, einer Rednerin zu lauschen. Sie bindet Fakten und Fallbeispiele sehr gut in den Text ein, sodass er sowohl informativ ist als auch unterhaltsam, inspirierend und bewegend. Abgerundet wird das Ganze zusätzlich durch einige Interviews mit verschiedenen Frauen zu den einzelnen Themen.
Sarah Keshtkaran gelingt es im Großen und Ganzen gut, keinen bestimmten „Typ" Frau anzusprechen, sondern verschiedene Lebensentwürfe und Charakterzüge gleichberechtigt nebeneinanderzustellen und verschiedene Perspektiven einzunehmen.
Das Einzige, was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine stärkere Berücksichtigung von Frauen, die vielleicht nicht oder noch nicht den typischen Lebenslauf mit Ehemann, Kindern und Amt in der Kirche aufweisen oder anstreben.
Nicht ganz schlüssig fand ich, dass an manchen Stellen Bibelverse aus den Paulus-Briefen so ausgelegt werden, dass sie unmittelbar und wörtlich so Gottes Ansicht darstellen. Dabei müsste meines Erachtens mitbedacht werden, dass es sich um Aussagen von einem Mensch an andere in bestimmte Situationen hinein handelt, auch wenn dieser Mensch nach Gottes Willen gehandelt haben mag.
Bis auf Kleinigkeiten, die mich gestört, oder Dinge, die ich mir noch gewünscht hätte, hat mir das Buch wirklich sehr sehr gut gefallen. Es fallen viele wahre und schöne Sätze dazu, wie man seine Gaben einsetzen, seinen Platz finden und seine eigenen Entscheidungen treffen darf und kann, ohne sich selbst zu überfordern. Manches davon ist leider viel leichter gesagt als getan. Es bleibt wohl ein lebenslanger Prozess, die eigene Weiblichkeit zu entdecken und mutig zu leben.
(Für wen) Lohnt es sich?
Dieses Buch eignet sich für Frauen jeden Alters (ganz besonders auch für Ehefrauen, Mütter und Mitarbeiterinnen in der Gemeinde), die sich mit christlichen Werten identifizieren können und sich nicht die von der Gesellschaft bereitgestellten Masken überziehen lassen wollen, ohne sie zu hinterfragen. Auch eine wunderschöne Geschenkidee!
In einem Satz:
„Frauen, die keinen Punkt machen, wo Gott ein Komma setzt" ist ein lebensbejahendes, ermutigendes Buch, das dazu anregt, die eigenen Werte und Ziele zu reflektieren, Ballast wie Leistungs- oder Erwartungsdruck abzuwerfen und die Frau zu werden, die man sein möchte und sein sollte.
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar für die Leserunde an den Verlag!
1 Kommentar:
Kia ora, Evelyn.
Ich denke ein Film wie 'Mona Lisa's Smile' umreißt die Komplexität des Themas (wofür sich jeder Mensch in seinem Leben entscheiden will) adäquat ausführlich.
Ein jeder ist anders angelegt; Dogmen sind also alles andere als hilfreich, um adäquate Entscheidungen für sich zu finden.
Ich denke, wann immer Menschen zum reinen Objekt gemacht werden, ist Skepsis & Hinterfragung angesagt. Egal welche Wertvorstellung.
Menschen sind idealerweise individuell & keine Schachbrettfiguren für das "Spiel" Macht.
Wie Du anmahnst bleibt auch die Autorin Ihrer Welt verhaftet; blickt also nicht auf Frauen, die ohne Religion Ihr eigenes Leben finden.
bonté
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