"Des Nachts", 50 x 70 cm, Acryl auf Leinwand, 2017 |
Des Nachts kommt es zuweilen vor, dass der Schlaf auf
sich warten lässt, die Dunkelheit mich zu ersticken versucht und der
Lärm in meinem Kopf sich sturmartig Raum
verschafft.
Des Nachts kommt es zuweilen vor, dass klamme Finger nach mir greifen, Stimmen meinen Namen rufen, mich rastlose Motten gleich unbeantworteten Fragen umschwirren und ich mir selbst beim Tappen durch die Finsternis zusehe.
Des Nachts kommt es zuweilen vor, dass mich die Schlaflosigkeit für schuldig erklärt, ohne dass ich ahnen kann wofür, ohne dass mir die Möglichkeit eingeräumt wird, mich zu rechtfertigen, und der Mond bleibt nichts weiter als ein unparteiisches, ausdrucksloses Gesicht, obwohl er mehr weiß als ich.
Des Nachts kommt es zuweilen vor, dass ich mich mit mir selbst allein gelassen fühle, mich dem Strudel meiner Furcht überlasse, den Orkan nicht zu bezwingen weiß und mich damit in eigene Ketten lege.
5 Kommentare:
Bore da, Miri.
"Die Nacht ist die Einsamkeit in aller Wildernis. Keine Nähe außer der Furcht unbeachtet zu sein. Der Nacht liegt aber auch die Gewißheit ihrer Endlichkeit nah; wissend, daß dem neuen Tag das Fundament für jede schöne Nacht inliegen mag."
(Imogene Narvaile)
Inspirierten die Gedanken das Bild oder umgekehrt, das Bild führte zu den Zeilen?
Anmerkenswert sind die schwebenden Hände gelungen; die Furcht, die Unsicherheit in den Augen. Selbst der Teddy wirkt besorgt.
Einzig, die rechte Hand wirkt ein wenig rudimentär geraten - im direkten Vergleich zur Linken jetzt.
Immer eine Nacht angenehmer Träume!
bonté
Lieber Robert,
vielen Dank für's Kommentar-Dalassen!
Und sehr passendes Zitat, hast Du da eigentlich eine umfassende Sammlung niedergeschrieben?
Tja... ich weiß nicht recht. Das Bild gab's zuerst, davor die schlaflosen Nächte, die im Text beschrieben sind.
Was die Hand betrifft - da hast Du absolut recht! Ist mir auch schon sehr früh aufgefallen und hab versucht, sie zu bearbeiten, bin dann irgendwie gescheitert und hab die Geduld verloren (ich geb's ja zu :D).
Danke für den guten Wunsch & Liebe Grüße,
Miriam
...Kleinigkeiten unterlaufen einem immer; speziell wenn frau wenig Schlaf gefunden hat. :-)
Besagte "Zitate" schreibe ich spontan, als Reaktion auf eben Gelesenes. Die Namen der als Alias verwendeten "Dichterinnen" habe ich allerdings tatsächlich in einer Liste niedergeschrieben; einfach weil ich mir Namen ausdenke, die zuvor nicht in Suchmaschienen auftauchen.
Bei entsprechender Neugier kannst Du ja Myrelle Minotier eingeben - mein erstes Pseudonym. ;-)
bontè
Jetzt hast Du mich aber sprachlos gemacht :D
Gut, dass ich nachgefragt habe!
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