Rezension zu "Witch Hunter"
von Virginia Boecker
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
dtv Verlagsgesellschaft (18. März 2016)
ISBN-13: 978-3423761352
Originaltitel: The Witch Hunter
dtv Verlagsgesellschaft (18. März 2016)
ISBN-13: 978-3423761352
Originaltitel: The Witch Hunter
Band 1
Worum geht's?
Die sechzehnjährige Elizabeth ist eine Hexenjägerin, dazu ausgebildet, jede Art von Magie zu verfolgen und zu bekämpfen. Im mittelalterlichen London spürt sie Seite an Seite mit ihrem besten Freund Caleb, in den sie heimlich verliebt ist, diejenigen auf, die sich entgegen der Gesetze der Hexerei verschrieben haben. Dann jedoch wird sie selbst als Hexe angeklagt - nur wegen des Besitzes eines verbotenen Krauts - und soll auf dem Scheiterhaufen enden.
Als ausgerechnet Nicholas Perevil, der meistgesuchte Zauberer des Landes, sie rettet und bei sich aufnimmt, wittert sie ihre Chance, ihn auszuliefern und so begnadigt zu werden. Doch was sie von Nicholas und seinen Mitstreitern erfährt, ändert alles ...
Was mich neugierig gemacht hat:
Mich hat bei diesem Buch besonders der Konflikt gereizt, in den Elizabeth gerät - immer ist sie den Prinzipien, die man sie gelehrt hat, treu geblieben und plötzlich sieht sie sich mit einer Wahrheit konfrontiert, die sie dazu zwingen, sich gegen all das - und damit auch gegen die Menschen, die ihr etwas bedeuten, in erster Linie Caleb - zu stellen. Wenn Charaktere durch äußere Umstände auf verschiedene Seiten gezwungen werden, hat das viel Potenzial für eine spannende Story.
Davon abgesehen hat mir als Schlüsselsammlerin natürlich auch das Cover mit dem großen Schlüssel, der auf dem Buchdeckel noch einmal wunderhübsch eingeprägt ist, richtig gut gefallen :)
Wie es mir gefallen hat:
Zuerst einmal, wie oben schon erwähnt, hat es mir die Gestaltung des Buches sehr angetan. Das Cover gefällt mir insgesamt um einiges besser als das Original, das mit Scheiterhaufen, Schwert, Runen und düsterem Hintergrund eher auf wichtige Gegenstände der Geschichte setzt.
Auf unserer deutschen Version haben wir neben dem tollen Schlüssel unsere Protagonistin Elizabeth. In diesem Fall sieht das Covermodel genauso aus, wie man sich Elizabeth während des Lesens vorstellt.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und besitzt ein gutes Mittelmaß von Einfachheit und Ausschmückung. Die Geschichte an sich war ein wenig anders, als ich es erwartet hatte. Es stand relativ schnell klar, wer gut und wer böse ist (da hatte ich auf ein bisschen mehr Undurchsichtigkeit gehofft), die Liebesgeschichte nimmt nicht wirklich Raum ein und spielt sich nur sehr am Rande ab.
Besonders faszinierend waren für mich die Szenen, in denen man auch als
Leser nicht mehr auseinanderhalten konnte, was real und was Illusion
ist.
Obwohl es einen durchgehenden Pegel an Spannung gab, habe ich nicht hundertprozentig mitfiebern können. Das lag sicher mit daran, dass die Figuren mir nicht so nah waren. Elizabeths Gefühle sind nur teilweise rübergekommen, andere Figuren konnte ich anfangs kaum auseinanderhalten (vor allem wegen der eher typischen Namensgebung, z.B. Peter, John und George) - diese haben aber im Verlauf noch an Tiefe gewonnen.
Das Ende wirkte auf mich ein bisschen holprig. Das die Geschehnisse hier nur noch kurz zusammengefasst werden, hat mich ein bisschen gestört und aus der Geschichte hinausgeworfen.
Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, aber es fehlt noch das gewisse Etwas zu den fünf Sternen, mehr Emotionen und Nähe zu den Figuren wären schön gewesen.
(Für wen) Lohnt es sich?
Ein mittelalterliches Setting mit Fantasyelementen, eine toughe junge Protagonistin, die zugleich stark und verletzlich ist, Magie, Spannung und zumindest am Rande ein wenig Liebe - wer bei diesen Stichworten hellhörig wird, sollte sich "Witch Hunter" nicht entgehen lassen.
In einem Satz:
"Witch Hunter" ist ein gut gestricktes Fantasy-Jugendbuch mit einem spannenden Plot, bei dem für mich aber leider der letzte Funke zum fünften Stern nicht übergesprungen ist.
Mein Dank für das Rezensionsexemplar geht an:
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