Rezension zu "Mondglas" von Jessi Kirby
Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Thienemann Verlag (17. August 2012)
ISBN-13: 978-3522201643
Originaltitel: Moonglass
Verlag: Thienemann Verlag (17. August 2012)
ISBN-13: 978-3522201643
Originaltitel: Moonglass
Worum geht's?
Anna versteht die Welt nicht mehr, als ihr Vater sie zwingt, mit ihm umzuziehen - ausgerechnet an den Ort, an dem er ihre Mutter kennen gelernt hat! Wie soll sie dort einen Neuanfang machen, umgeben von all den Erinnerungen an die Frau, die sie selbst hat ins Wasser gehen sehen? Die nie zu ihrer Tochter zurückgekehrt ist?
Wütend und verschlossen beginnt Anna ihr Leben im neuen Zuhause. Doch dann begegnet sie Menschen, die sie schnell aus ihrem Schneckenhaus hervorlocken: neuen Freundinnen und Tyler, dem jungen Lifeguard, der gleich ihr Interesse weckt.
Vielleicht ist es an der Zeit, die Scheuklappen abzulegen und sich damit auseinanderzusetzen, was damals wirklich passiert ist, als ihre Mutter starb.
Was mich neugierig gemacht hat:
Das Buch habe ich mir bei meinem ersten Besuch der Frankfurter Buchmesse direkt beim Stand des Verlags gekauft - d.h. wenn mich nicht alles täuscht schon 2012, bevor wir unseren Blog gegründet haben! So lange hat es nun also auf meinem SuB zugebracht!
Ausschlag für den Kauf hatte das schön gestaltete Cover gegeben, das mit dem schimmernden Umschlag ein echter Hingucker ist, und das versprochene Familiengeheimnis, auf das Anna im Verlauf der Geschichte stoßen soll.
Dass ich es jetzt ausgegraben habe, lag mitunter daran, dass Miriam "Mein eines wildes kostbares Leben" von Jessi Kirby gelesen und es ihr gut gefallen hatte. Da fiel mir das Debüt der Autorin wieder ein, das immer noch auf mich wartete...
Wie es mir gefallen hat:
In der Zeit zwischen Kauf und Lesen bin ich natürlich älter geworden und auch mein Lesegeschmack hat sich in manchen Hinsichten verändert. Das beides muss man berücksichtigen, aber es sind nicht die einzigen Gründe dafür, dass mich "Mondglas" leider nicht überzeugen konnte.
Eine große Schwäche der Geschichte ist die Protagonistin, eine weitere der falsche Eindruck, den der Klappentext vermittelt.
Ich habe nichts gegen den Namen Anna und habe selbst auch schon die ein oder andere kennen gelernt, aber ich bin der Meinung, dass ein Buchcharakter, der einen derart häufigen Namen bekommt, dann erst recht eine gewisse Tiefe haben muss. Ich weiß nicht, ob ihr wisst, was ich meine? - Wenn man einen außergewöhnlichen Namen liest, hat man ganz frische Assoziationen und schon ein bestimmtes Bild vor Augen, aber eine "Anna" muss sich etwas mehr Mühe geben, um einzigartig zu wirken.
Na ja, auf jeden Fall ist die Anna, mit der wir es in "Mondglas" zu tun haben, eine ziemliche Klischee-Teenagerin - maulig, etwas naiv, jungsfixiert und jemand, der sich nicht viele Gedanken macht und gern anderen die Schuld an allem gibt. Das alles macht es schwer, sie zu mögen und zu verstehen.
Bei den Nebencharakteren sieht es ähnlich aus: Da haben wir die reiche Blondine, die es gut meint, aber einfach tussig ist, und den gut aussehenden Sunnyboy, der natürlich gern von Anna an Land gezogen werden will.
Was den Plot angeht, habe ich vergeblich auf das Familiengeheimnis gewartet; es gab diesbezüglich keine Überraschungen. Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob die Geschichte plötzlich noch in den Bereich Fantasy umschwenken würde, aber da habe ich nur ein paar Signale falsch gedeutet.
Man weiß quasi vom Prolog an, wovor Anna die Augen verschließt und erlebt dann mit, wie sie die Vergangenheit verarbeitet, ohne dabei besonders an Reife zu gewinnen.
Positiv zu erwähnen ist aber der Schreibstil, der einerseits locker zu lesen, andererseits aber auch bildhaft und atmosphärisch ist und gut zum Setting und der Thematik passt.
Positiv zu erwähnen ist aber der Schreibstil, der einerseits locker zu lesen, andererseits aber auch bildhaft und atmosphärisch ist und gut zum Setting und der Thematik passt.
(Für wen) Lohnt es sich?
Das Buch ist als Unterhaltung für nebenbei vielleicht ganz gut für Mädchen um die 13/14 Jahre geeignet, hat darüber hinaus aber leider nicht viel an Spannung oder Tiefe zu bieten.
Die Thematik ist ein bisschen ernster als bei den typischen "Freche Mädchen"-Büchern, hätte aber eindrücklicher umgesetzt werden können.
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