Rezension zu "Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe"
von Colleen Houck
Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (23. Januar 2012)
ISBN-13: 978-3453267732
Originaltitel: Tiger's Curse
Verlag: Heyne Verlag (23. Januar 2012)
ISBN-13: 978-3453267732
Originaltitel: Tiger's Curse
Band 1
Inhalt
Er hob den Arm,
hätte beinahe meine Wange berührt, doch dann hielt er inne und zog
die Hand zurück. „Ich trage die Tigermaske schon seit zu vielen
Jahren. Das hat mir meine Menschlichkeit geraubt.“
Ich nickte,
während er meine Hände drückte und flüsterte: „Kells, ich will
nicht länger er sein. Ich will ich sein. Ich will ein
Leben haben.“
„Ich weiß“,
sagte ich leise.“ (S. 338)
Die 18-jährige
Kelsey ist, seitdem sie ihre Eltern verloren hat, ängstlich, wenn es
darum geht, sich näher an andere Menschen zu binden. Da kommt ihr
der Job im Zirkus gerade recht, wo sie aushelfen und sich um die
Hunde sowie die Attraktion jeder Aufführung - den weißen Tiger -
kümmern soll. Doch bald schon findet sie heraus, dass Ren kein
gewöhnliches Tier ist. Einst war er ein Prinz, nun mit einem Bann
belegt, der ihn daran hindert, mehr als vierundzwanzig Minuten in
vierundzwanzig Stunden menschliche Gestalt anzunehmen. Und Kelsey
scheint die Auserwählte zu sein, die ihn befreien soll.
Meine Meinung
Es hat eine Weile
gedauert, bis dieses Buch seinen Weg in mein Regal gefunden hat, da
ich von Titel - und insbesondere Untertitel - eher abgeschreckt war.
„Eine unsterbliche Liebe“ - das klingt nach einer x-beliebigen,
austauschbaren Story, da es nicht gerade selten gewählt wird. Dann
aber ist mir sehr viel Positives über „Kuss des Tigers“ zu Ohren
gekommen und als ich dann las, es sei wie ein Märchen aus 1001
Nacht, kam ich einfach nicht mehr drum herum.
Was das Buch zu
etwas Besonderem macht, ist natürlich vor allem die farbenprächtige,
exotische Kulisse Indiens. Man hat das Gefühl, dass die Autorin sich
sehr gut mit den entsprechenden Bräuchen, Gerichten und Landschaften
auskennt und kann sich die Schauplätze lebhaft vorstellen.
Mit den
religiös-mythischen Elementen konnte ich leider nicht so viel
anfangen, aber wenn ich sie als Fantasy-Zutaten betrachte, kann ich
damit leben.
Es sind nur
Kleinigkeiten, die ich an „Der Kuss des Tigers“ bemängeln kann.
Dazu gehört zum einen, dass es mir an vielen Stellen zu detailliert
geschrieben war (immer wieder gab es Szenen, in denen nur und sehr
ausführlich gegessen wurde und auch Kelseys Kleidung wurde bis zur
Farbe ihres Haargummis immer exakt beschrieben), zum anderen, dass
die Handlung auf mich ein wenig zu konstruiert wirkte. Zuerst enstand
jedes Mal ein grober Plan, was als Nächstes geschehen sollte (z.B:
„zuerst besuchen wir Ort A, dann erledigen wir das und jenes bei
Ort B und treffen dann xy bei Ort C) und dann wurden die Stationen
der Reihe nach abgehakt.
Ansonsten muss ich
aber sagen, dass es sich um ein tolles Buch handelt und ich froh bin,
die Fortsetzung („Pfad des Tigers“) bereits gekauft zu haben.
Ich hatte
beispielsweise erwartet, dass die Liebesgeschichte sich sehr
vorhersehbar abspielen würde, nach dem Motto: trauriges Mädchen
findet Liebe ihres Lebens, bekommt Komplexe, weil er ja so
unglaublich gut aussieht und sie sich wie Aschenputtel vorkommt, wird
jedoch durch seine bedingunglose Liebe davon überzeugt, dass sie die
Ewigkeit zusammen verbringen können. Stattdessen schwenkte das Ganze
um, als Kelsey und Ren nach Kishkinda reisten und wurde streckenweise
zu einem echten Katz-und-Maus-Spiel.
Kelsey wird nicht
zum Naivchen, sondern zeigt Charakter und das rechne ich ihr als
Buchcharakter hoch an.
Fazit
Dieses Buch bietet
weit mehr als eine beliebige Romantasy-Schnulze, auch wenn sich das
nicht unbedingt auf den ersten Blick (vor allem auf den Untertitel)
erahnen lässt.
Auch wenn der
Einstieg mich eher mäßig überzeugt hat, konnte mich das Ende so
begeistern, dass der Gesamteindruck absolut positiv ausfällt und ich
mich sehr auf das Wiedersehen mit Kelsey und Ren in Band 2 freue.
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