Rezension zu "Dark Canopy" von Jennifer Benkau
ISBN 9783839001448, Fester Einband, 524 Seiten,
Science-Fiction & Fantasy, Erscheinungsdatum:
01.03.2012
bei script5
Inhalt
Wir erfuhren nie, ob der Sonnentag eine Falle gewesen war oder ob Dark Canopy an diesem Tag wirklich nicht funktioniert hatte. Wie auch immer. Am Abend meines Geburtstages glühte das Licht der untergehenden Sonne auf den blutbesudelten Straßen. Es war der letzte Sonnenuntergang, an den man sich erinnerte.
Joy ist
eine Rebellin, die in einem Clan in der Wildnis lebt, um der
Gewaltherrschaft der sogenannten Percents, für den dritten Weltkrieg
geschaffenen Soldaten zu entgehen.
Rein genetisch bedingt sind diese den Menschen weit überlegen. Ihre Schwäche ist, dass Licht ihre Haut verbrennt. Seit ihrer Machtübernahme sorgt Dark Canopy, eine von ihnen konstruierte Maschine, dafür, dass es dunkel bleibt.
Auf Dauer sind gerade Rebellen nicht vor den Percents sicher und als Joy in Gefangenschaft gerät, muss sie einige Lektionen lernen - vor allem, dass Percent nicht gleich Percent ist. Und dass man sich seine Gefühle meist nicht aussuchen kann...
Rein genetisch bedingt sind diese den Menschen weit überlegen. Ihre Schwäche ist, dass Licht ihre Haut verbrennt. Seit ihrer Machtübernahme sorgt Dark Canopy, eine von ihnen konstruierte Maschine, dafür, dass es dunkel bleibt.
Auf Dauer sind gerade Rebellen nicht vor den Percents sicher und als Joy in Gefangenschaft gerät, muss sie einige Lektionen lernen - vor allem, dass Percent nicht gleich Percent ist. Und dass man sich seine Gefühle meist nicht aussuchen kann...
Meine Meinung
"Dark
Canopy" ist in jedem Fall eine sehr düstere Dystopie, die bei mir einen
schalen Nachgeschmack hinterlassen hat. Joys Welt ist voller
Dunkelheit, Brutalität und Verzweiflung. Aber dennoch gibt es
Hoffnungsschimmer - erweckt durch das, was wir, in unserer Welt ohne
Percents, Menschlichkeit nennen würden.
Joy ist ein Charakter, mit dem ich mich schwer getan habe. Allerdings muss ich sagen, dass gerade das einen gewissen Reiz des Buches ausmacht.
Sie ist neunzehn Jahre alt (und damit älter als die meisten Protagonisten aktueller Dystopien, was ich sehr gut fand) und schon sehr viel früher gezwungen gewesen, erwachsen zu werden. Im Clan halten die Menschen zusammen; dennoch machen die Lebensumstände Vertrauen und gegenseitige Rücksicht fast unmöglich.
In ihrer Danksagung spricht die Autorin davon, dass es nicht leicht war, sich in Joys "spröde" Gedankenwelt hineinzuversetzen und das habe ich auch als Leserin so empfunden. Joy ist kein gefühlsbetonter Mensch - hinter allem, was sie tut, steht Berechnung, ein übergeordnetes Ziel. Damit ist sie ein lebender Widerspruch, denn jeder Mensch wird durch Gefühle bestimmt. Sich einzugestehen, dass auch sie nicht frei davon ist, fällt ihr sehr schwer. Freiheit ist für Joy das höchste Gut. Doch wie kann jemand in ihrer Welt frei sein? Sie ist eine Kämpferin und oft hart wie Stein. Wenn sie von etwas überzeugt ist, kann nichts sie davon abbringen - und sei es die Vernunft persönlich.
Man möchte sie oft schütteln und anschreien, aber trotz allem kann man nicht umhin, sie ins Herz zu schließen.
Über die anderen Charaktere möchte ich an dieser Stelle noch nichts verraten - es lohnt sich, jeden von ihnen während des Lesens unvoreingenommen kennen zu lernen.
Joy ist ein Charakter, mit dem ich mich schwer getan habe. Allerdings muss ich sagen, dass gerade das einen gewissen Reiz des Buches ausmacht.
Sie ist neunzehn Jahre alt (und damit älter als die meisten Protagonisten aktueller Dystopien, was ich sehr gut fand) und schon sehr viel früher gezwungen gewesen, erwachsen zu werden. Im Clan halten die Menschen zusammen; dennoch machen die Lebensumstände Vertrauen und gegenseitige Rücksicht fast unmöglich.
In ihrer Danksagung spricht die Autorin davon, dass es nicht leicht war, sich in Joys "spröde" Gedankenwelt hineinzuversetzen und das habe ich auch als Leserin so empfunden. Joy ist kein gefühlsbetonter Mensch - hinter allem, was sie tut, steht Berechnung, ein übergeordnetes Ziel. Damit ist sie ein lebender Widerspruch, denn jeder Mensch wird durch Gefühle bestimmt. Sich einzugestehen, dass auch sie nicht frei davon ist, fällt ihr sehr schwer. Freiheit ist für Joy das höchste Gut. Doch wie kann jemand in ihrer Welt frei sein? Sie ist eine Kämpferin und oft hart wie Stein. Wenn sie von etwas überzeugt ist, kann nichts sie davon abbringen - und sei es die Vernunft persönlich.
Man möchte sie oft schütteln und anschreien, aber trotz allem kann man nicht umhin, sie ins Herz zu schließen.
Über die anderen Charaktere möchte ich an dieser Stelle noch nichts verraten - es lohnt sich, jeden von ihnen während des Lesens unvoreingenommen kennen zu lernen.
Was den Spannungsbogen betrifft, bin ich der
Meinung, dass die verschiedenen Handlungsstränge für eine gute Mischung
aus "fesselnd", "rätselhaft" und "unterhaltsam" bieten und ja - auch
romantisch wird es hin und wieder :)
Der Schluss bleibt bis zum bitteren Ende unvorhersehbar. Viele Fragen bleiben offen und der Leser atemlos und in Angst und Sorge zurück. Ohne die bald erscheinende Fortsetzung kann dieses Buch unmöglich stehen gelassen werden.
Der Schluss bleibt bis zum bitteren Ende unvorhersehbar. Viele Fragen bleiben offen und der Leser atemlos und in Angst und Sorge zurück. Ohne die bald erscheinende Fortsetzung kann dieses Buch unmöglich stehen gelassen werden.
Fazit
"Dark
Canopy" ist eine Dystopie, die in eine Zukunft entführt, die einem
Albtraum sehr nah kommt. Alles an ihr ist auf diese fiktive Welt
angepasst - die düstere Grundstimmung, der Schreibstil, die Schauplätze,
das Verhalten der Figuren. Ein Stück weit handelt es sich um ein
Gedankenexperiment. Was passiert, wenn die Wissenschaft sich weiter in
die Richtung entwickelt, die wir jetzt noch als gefährlich empfinden?
Was, wenn wir gegen die Risiken abstumpfen?
Abzug gibt es von mir nur für kleinere Längen im Mittelteil und dafür, dass die überzeugende Botschaft hinter den kriegerischen Szenen ein wenig in den Hintergrund rückt.
Auf die Fortsetzung ("Dark Destiny") bin ich sehr gespannt. Den ersten Teil als Einzelband zu lesen, empfehle ich auf keinen Fall. Dafür werden zu viele Fäden nicht zuende geführt, die noch auf Auflösung warten.
Für alle Dystopie-Liebhaber ein echtes Muss und ganz sicher kein Abklatsch!
Abzug gibt es von mir nur für kleinere Längen im Mittelteil und dafür, dass die überzeugende Botschaft hinter den kriegerischen Szenen ein wenig in den Hintergrund rückt.
Auf die Fortsetzung ("Dark Destiny") bin ich sehr gespannt. Den ersten Teil als Einzelband zu lesen, empfehle ich auf keinen Fall. Dafür werden zu viele Fäden nicht zuende geführt, die noch auf Auflösung warten.
Für alle Dystopie-Liebhaber ein echtes Muss und ganz sicher kein Abklatsch!
2 Kommentare:
Hey,
das klingt ja super! Dark Canopy steht schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste und freue mich schon, es zu kaufen :-)
Schöne Leseempfehlung!
Liebe Grüße,
Lilienlicht =(^-^)=
Hallo,
Plan es bald ein - es lohnt sich wirklich!
Und macht sich auch sehr schön im Regal :)
LG
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