Mittwoch, 29. März 2017

Keep on Dreaming - Kira Minttu

  Rezension zu "Keep on Dreaming"
von Kira Minttu

Taschenbuch, 292 Seiten 
ink rebels (1. Dezember 2016)
ISBN-13: 978-3958692787
Band 1 einer Reihe (aber auch als Standalone lesbar)

Worum geht's?


Katinka ist sechzehn und ihr Musikblog, bei dem auch ihre Freunde mitarbeiten, könnte kaum besser laufen. Sie darf viele Alben rezensieren und Interviews mit Bandmitgliedern führen. So traumhaft das klingt - einfach ist es nicht immer. Nur allzu oft fängt Katinka sich blöde Kommentare ein, weil sie für ein Groupie gehalten wird, das den Blog nur als Alibi benutzt. Ob es etwas nutzt, wenn sie ihren besten Freund Jako als ihren festen Freund ausgibt?
Doch dann trifft sie auf James McMillan, den Frontmann der Band "Keep on Dreaming" und plötzlich ist sie sich gar nicht mehr so sicher, ob der glauben soll, dass sie vergeben ist ...

Was mich neugierig gemacht hat:


Nachdem ich "Wenn ich dich nicht erfunden hätte" von Julia Dibbern (Klick zur Rezi) gelesen hatte und dadurch auf die Ink Rebels aufmerksam geworden war, ist mir "Keep on Dreaming" ins Auge gefallen. Es klang nach einem süßen, vielleicht auch bittersüßen, Jugendbuch mit viel Gefühlschaos, und auch, wenn ich bei meinen Lesevorlieben ansonsten eher weniger mit Bands/Rockstars etc. am Hut habe, dachte ich, dass ein bisschen Abwechslung ja nicht schaden kann, und habe mich gern in Katinkas Welt begeben.

Wie es mir gefallen hat:


Ein Jugendbuch, das in Frankfurt spielt - damit war für mich schon ein erster Pluspunkt gewonnen. Die vielen Highschool-Romane (auch von deutschen Autoren), die den Markt fluten, haben es mir nicht so wirklich angetan, und so war ich hier beim Setting gleich dabei. (Wenn man Schauplätze sogar kennt, ist es immer gleich noch mal so schön).
Katinka hat eine sehr gut lesbare und humorvolle Erzählstimme, auf die ich mich auch dann konzentrieren konnte, wenn ich in der Bahn unterwegs und es um mich herum mal etwas lauter war. Der Leser lernt ihren Freundeskreis und ihre Familie kennen und merkt richtig, wie Katinka für ihren Blog brennt. Teilweise hätte ich mir noch ein bisschen tiefere Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewünscht. Nach meinem Empfinden reflektiert sie relativ wenig über ihre Gefühle und wirkt dadurch, gerade auch in der Liebesgeschichte, ein bisschen passiv - was allerdings auch daran liegen mag, dass sie selbst nicht so genau weiß, was sie eigentlich will.
Über ihre Freunde hätte ich gern noch mehr erfahren, aber dazu wird es zum Glück in den Folgebänden noch die Chance geben (als Nächstes in "Me, without words", wo Katinkas beste Freundin Juli zu Wort kommen wird *freu*). 

Die beiden männlichen Hauptfiguren sind sehr spannend angelegt - auf der einen Seite der beste Freund seit Kindheitstagen, Jako, der sehr zuverlässig, hilfsbereit und bodenständig ist, auf der anderen James McMillan, ein typischer Macho und ein bisschen scheinwerferlichtverwöhnt, aber auch ein ganz normaler junger Mann, der die Musik liebt und eine romantische Ader hat.
Zumal Jako über mehrere Kapitel im Mittelteil nicht persönlich anwesend ist, konnte ich ihn nicht ganz so gut einschätzen und mir ans Herz wachsen lassen, wie ich mir das gewünscht hätte, aber auch hier können weitere Bände sicher Abhilfe schaffen.

Am Ende ging alles gefühlt sehr schnell über die Bühne. Katinkas letztendliche Entscheidung und der Weg dahin sind sehr realistisch umgesetzt, aber für mich fehlte noch das gewisse Etwas, da es insgesamt genau so ablief, wie ich das vor dem Lesen des Buches vermutet hatte. 

(Für wen) Lohnt es sich?


Ich glaube, die Altersempfehlung 14-17 Jahre trifft es hier ganz gut. Man sollte realistische Jugendromane mit typischen Teeniethemen mögen (vor allem Schwärmereien, Gefühlschaos etc.) und sich auch für das Musik-/Bandthema interessieren.

In einem Satz:


"Keep on Dreaming" ist eine unterhaltsame Liebesgeschichte für Jugendliche, die zwar keine großen Überraschungen mit sich bringt, aber ein paar Wohlfühl-Lesestunden beschert und immer wieder für Schmunzelmomente sorgt.

   

Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar für die Leserunde an die Autorin Kira Minttu von den Ink Rebels!

Sonntag, 12. März 2017

Fräulein Wundervoll - Elena Schulte

Rezension zu "Fräulein Wundervoll -
Durch Gottes Liebe werden, wer ich bin"
von Elena Schulte


Hardcover, 184 Seiten 
 SCM R. Brockhaus (13. Januar 2017)
ISBN-13: 978-3417268089
Mehr Infos & Leseprobe

Worum geht's?

Ich hatte Angst, dass mein Sein nicht wertvoll genug ist, wenn mein Tun wegfällt. (S. 90)
Zwischen Aufgaben, Rollen, Erwartungen, zwischen Antreibern und Ängsten vor dem Scheitern von Lebensplänen kann man sich schnell verlieren. Im Treibsand des Alltags ist es nicht immer leicht, auseinanderzuhalten, was guttut und was nicht, was nötig ist und was nicht.
Elena Schulte begibt sich auf die Suche nach dem Ich, das Gott von Anfang an im Sinn hatte. Mit vielen Überlegungen und Anregungen lädt sie dazu ein, sich darauf einzulassen, dass der eigene Lebenstisch ganz neu gedeckt werden kann.

Was mich neugierig gemacht hat:


Wer bin ich, wer will ich sein und welchen Plan gibt es für mein Leben? Ist der Weg vorgezeichnet oder können auch verschiedene Pfade zum Ziel führen? Diese Fragen treiben wohl Menschen in jedem Alter und in jeder Lebenssituation um.
Gute Gedanken zum Identitätsfinden und Glückssuchen - das ist, was ich mir von diesem Buch erhofft habe. Besonders der Untertitel und die Gestaltung haben mich angesprochen und mir das Gefühl gegeben, dass dieses Buch danach rief, von mir gelesen zu werden.

Wie es mir gefallen hat:


Schon von außen betrachtet ist "Fräulein Wundervoll" ein Schmuckstück. Die Goldschrift des Titels macht wirklich etwas her und das Cover ist im Inneren zur Abteilung der einzelnen Kapitel immer wieder aufgegriffen.
Auch im Inneren gibt es viel Wertvolles zu entdecken.

Bereits das Vorwort und die Fragen, die darin angerissen werden, haben mich darin bestärkt, dass die Impulse dieses Buches auf jeden Fall spannend werden.
Der Erzählstil ist gleichzeitig locker, schwungvoll, aber auch nachdenklich - man kann Elena Schultes Ausführungen sehr gut folgen.

Schwerpunkte des Buches sind der Blick auf das eigene Alltagsleben und seine Gestaltung, Erwartungsdruck durch sich selbst und andere, Rollen, die man spielt und was sie mit einem machen können und der Mut zu Veränderungen und Neuanfängen. All das wird verbunden mit Gottes Zusagen und seiner Absicht, als er den Menschen zu seinem Ebenbild schuf.

Die Autorin hangelt sich an ihrer eigenen Lebensgeschichte entlang und teilt ihre Erfahrungswerte auf ehrliche, offene und mutmachende Weise mit dem Leser. Da ihre Lebenssituation (verheiratete, berufstätige Mutter) sich doch sehr von meiner unterscheidet, konnte ich mich nicht immer in ihre Lage hineindenken, doch die Kerngedanken sind übergesprungen.
An vielen Stellen gibt es Einschübe mit Fragen oder Gedankenexperimenten für den Leser, die einen abholen und einbinden. Dennoch gibt es auch längere Passagen, die eher Tatsachenbeschreibungen darstellen und ein klein weniger mehr Praxisbezug vermissen lassen.
Highlights des Buches sind aus meiner Sicht 
- Kapitel 2, das sich mit den Erwartungen, Rollen und Aufgaben und ihrem Einfluss auf unsere Identität auseinandersetzt.
- ein sehr interessanter Exkurs in die Transaktionsanalyse im (sonst sehr theoretischen Kapitel 3)
- die Gedanken und Impulse rund um den inneren Interessenkonflikt zwischen Hoffnung auf Neues und mangelndem Selbstvertrauen, diesem wirklich gegenüberzutreten sowie der Abschnitt zum Thema Neid (Kapitel 4)
- die Auseinandersetzung mit der Angst vor dem, was (nicht) kommt in Kapitel 5 - hier wird fundiert aufgezeigt, wie schnell man Gott mit menschlichen Maßstäben einschätzt und wie wenig man ihm eigentlich wirklich zutraut

Was mich überrascht hat, ist, dass zwischendurch besonders Menschen angesprochen haben, die bisher noch nicht oder kaum mit dem christlichen Glauben in Berührung gekommen sind. Ich frage mich, ob diese sich überhaupt ans Lesen dieses Buches wagen würden.

Auch wenn ich in kleineren Punkten nicht ganz bei der Autorin war, habe ich insgesamt viel mitnehmen können.

(Für wen) Lohnt es sich?


Das Buch richtet sich an alle Frauen, die auf der Suche nach dem Mehr, nach dem Selbst, nach dem eigenen Sein sind und die sich danach sehnen, anzukommen.
Das Buch ist stark christlich geprägt, Glaubensvorkenntnisse sind aber keine Voraussetzung. Auch Menschen, die bisher nichts oder wenig mit Gott am Hut haben, werden angesprochen und eingeladen.

In einem Satz:


"Fräulein Wundervoll" ist ein Stück Lebenserfahrung, eine Versicherung, dass Gott da ist, ein Wegweiser zu einem Leben, in dem man sein darf, ohne etwas leisten zu müssen, und eine lohnenswerte und bereichernde Auseinandersetzung am eigenen Lebenstisch.

  
Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar für die Leserunde an SCM R. Brockhaus!

Freitag, 10. März 2017

Soulmates

"Soulmates", 29,7 x 21 cm, Polychromos auf Hahnemühle-Zeichenpapier, 2017




























Unsere Seelen sind verbunden
über eine haarfeine Linie
einen taudicken Faden
ein reißfestes Seil

Unser Herz schlägt im selben Takt
Unser Blut rauscht in derselben Geschwindigkeit
Unsere Gedanken fließen in denselben Bahnen

Wir sind untrennbar
unteilbar
eins