Freitag, 6. Januar 2017

Elias und Laia 2 - Sabaa Tahir

Rezension zu
"Elias und Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht"
von Sabaa Tahir

 Hardcover, 512 Seiten 
Bastei Lübbe (one by Lübbe), 11. November 2016
ISBN-13: 978-3846600382
Preis: 17,00 €
Originaltitel: A Torch Against the Night
Band 2

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Worum geht's?


Elias war eine Maske, nun ist er ein Gejagter. Nicht nur seine Mutter, die Kommandantin von Schwarzkliff, trachtet ihm nach dem Leben, auch der Imperator hat seinen Blutgreif auf ihn angesetzt - Elias' beste Freundin Helena.

Laia ist es gelungen, Elias vor der Hinrichtung zu bewahren und ihn für die Rettungsaktion zu gewinnen, ihren Bruder aus dem Gefängnis in Kauf zu befreien. Auf der Reise dorthin entdeckt sie an sich selbst eine neue, beunruhigende, aber auch mächtige Fähigkeit.

Helena hat viel verloren und noch immer viel zu verlieren. Als rechte Hand des Imperators steht sie unter dessen Befehl und soll eine Mission ausführen, die ihr unmöglich erscheint: Elias töten.

Was mich neugierig gemacht hat:


Der erste Band von "Elias und Laia" war 2015 mein Jahreshighlight und demnach war "Eine Fackel im Dunkel der Nacht" eine mehr als heiß ersehnte Fortsetzung, die ich unbedingt lesen wollte.

Wie es mir gefallen hat:


Es ist immer schwer, an ein geniales Buch anzuknüpfen. "Die Herrschaft der Masken" hatte mich unglaublich fasziniert, und ich habe den zweiten Band mit gemischten Gefühlen beendet.
In einigen Punkten hat Sabaa Tahir sich noch mal übertroffen, in anderen war ich ein wenig enttäuscht von den Entwicklungen.

Ich konnte gut wieder in die nahtlos fortgeführte Handlung hineinfinden, mich aber nicht an alle Details erinnern und hätte an der einen oder anderen Stelle einen kleinen Rückblick brauchen können.

Eine der größten Stärken der Geschichte ist die unterschwellige Bedrohung, die niemals ganz verschwindet, die Spannung und das Wissen, dass die Autorin ihre Charaktere niemals schont und sie immer wieder große Opfer bringen lässt. Dieser Linie bleibt auch Band 2 treu - wieder muss man mitbangen, mitleiden und auch Abschied nehmen.

Die Hintergrundwelt bleibt so schillernd wie atmosphärisch, so detailliert wie erbarmungslos. Da unsere Protagonisten viel unterwegs sind, lernen wir in diesem Teil ganz neue Schauplätze kennen wie die Oasenstadt Nur oder Kauf, das düstere, todbringende Gefängnis, in dem Laias Bruder inhaftiert ist.

Was die Charaktere angeht, findet eine gewisse Verschiebung statt.
Helena bekommt ihre eigene Ich-Perspektive, was mich sehr gefreut hat. Ihre Geschichte wird dadurch noch vielschichtiger, weil man Einblicke in ihre Gefühlswelt bekommt.
Dafür war Laia für mich nicht so greifbar wie noch im ersten Band - vielleicht eben gerade dadurch, dass Helena nun gegen sie als Figur stärker wirkt. Laia ist ein wenig passiv geworden und man hat das Gefühl, dass sie leicht in den Hinterhalt zu locken ist und sich etwas hängen lässt.

Nicht so gut gefallen haben mir die neuen Fantasyelemente: Laia entwickelt eine Fähigkeit, die in meinen Augen irgendwie nicht so gut zur Atmosphäre des Buches passt, und Elias verbringt viel Zeit in der Zwischenstatt, wo er toten Seelen begegnet, die nicht weiterziehen können. Letzteres ging mir persönlich zu sehr in Richtung Mystery und wäre als Handlungsstrang nicht zwingend gebraucht worden.
Generell habe ich das Gefühl, dass die Geschichte sich in viele unterschiedliche Stränge aufgesplittet hat und man aufpassen muss, dass einem nichts entgeht. Da sind die Dschinns und der Nachtbringer, die Vergangenheit von Laias Eltern im Widerstand, die verzwickte Beziehung zwischen Helena und Elias, Darins Bedeutung für die Kundigen und sein geheimes Wissen, die Zwischenstatt und alles, was sich dort mit der Seelenfängerin abspielt, die Intrigen der Kommandantin, Marcus' Schachzüge, die Auguren, ... - in jedem Fall eine komplexe Reihe.

Obwohl einzelne Aspekte diesmal meinen Geschmack nicht so getroffen haben, wie Band 1 es geschafft hat, ist auch der zweite Teil ein beeindruckender Roman, den ich gern gelesen habe.

(Für wen) Lohnt es sich?


Für alle, die Band 1 mochten, ist dieses Buch natürlich ein Muss. Ich denke nach wie vor, dass es frühestens ab 14 Jahren geeignet ist.
Den Auftakt der Reihe sollte man gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.
 

In einem Satz:


Mit "Elias und Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht" legte Sabaa Tahir eine würdige Fortsetzung vor, die Helenas Geschichte mit in den Fokus nimmt, voller unerwarteter Wendungen steckt und trotz kleinerer Kritikpunkte in ihren Bann ziehen kann.

 

Herzlichen Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Ich habe den 1 Teil noch auf dem SUB. Durch deine Rezi fühl ich mich bestätigt das ich doch erst warte bis alle 4 Teil drausen sind. :)
Soviel ich weiß soll der 3 Teil 2018 und der 4 Teil 2020 kommen. Find ich blöd das man da immer so lange warten muss.

Deine Rezension ist echt gut geworden macht spaß hier vorbei zu schauen. ;)

Liebe Grüße
Anka