Sonntag, 7. September 2014

Teardrop - Lauren Kate

Rezension zu "Teardrop" von Lauren Kate

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: cbt (25. August 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 357016277X
ISBN-13: 978-3570162774

Inhalt

  

Liebe war eine Tanzfläche, auf der jeder, den man verlor, einen Abdruck hinterließ.
(S. 402)
Eureka hat ihrer Mutter versprochen, nie wieder eine Träne zu vergießen. Daran hält sie sich selbst jetzt noch, nach Dianas Tod, obwohl sie weit davon entfernt ist, darüber hinwegzukommen.
Dann jedoch tritt plötzlich Ander in ihr Leben, der sie gleichermaßen fasziniert und beunruhigt. Auf Schritt und Tritt scheint er ihr zu folgen, während die anderen Menschen ihn kaum wahrnehmen.
Er warnt sie vor einer großen Gefahr und auch wenn sie ihm nicht glauben will, deutet immer mehr darauf hin, dass er die Wahrheit sagt. Bald muss Eureka erkennen, dass ein großes Geheimnis über ihrem Leben schwebt, das alles verändern wird - und dass niemand der Menschen, die ihr wichtig sind, noch in Sicherheit ist...

Meine Meinung

 

"Teardrop" hat aus zwei Gründen diese besondere Anziehungskraft auf mich ausgeübt, die manche Bücher haben und die einen dazu bringt, sie schnellstmöglich haben und lesen zu wollen.
Der erste war das wunderschöne Cover (obwohl ich es schade finde, dass der erste Eindruck so entscheidend ist, ist man doch machtlos dagegen), das zweite eine sehr vielversprechende Fantasy-Idee, die aus der Masse hervorsticht.

Was die Umsetzung der Grundidee angeht, die meiner Meinung nach sehr viel Potenzial hat, bin ich leider zwiegespalten.

Auf der einen Seite braucht dieses Buch sehr lange, um einen zwischen die Seiten zu ziehen. Die Spannungskurve verläuft eher flach und überrascht nur selten - dann aber heftig - mit unerwarteten Wendungen und Ereignissen.
Mit Eureka bin ich bis zuletzt nicht warm geworden. In diesem Fall hätte ich es vielleicht als Autorin eher die Ich-Perspektive gewählt, denn dann wären die Leser nicht so weit weg von ihr und sie würde nicht so gesichtslos bleiben.
Auch einige Logikfehler und Lücken in der Handlung könnte man anführen.
Und, auch noch erwähnenswert: Ab und zu hat die Autorin eine wirklich seltsame Art, die Dinge zu beschreiben. Wenn ich lese, dass Socken zusammengeknüllt im Flur liegen wie "verwelkte Rosen", lässt mich das in meinem Lesefluss doch ein wenig stolpern.

Auf der anderen Seite aber hat mich die Idee und die Hintergrundgeschichte so neugierig machen können, dass ich mich wirklich schon auf die Fortsetzung freue.
Viele Fragen sind offen geblieben und es ist gut denkbar, dass die Autorin im weiteren Verlauf der Geschichte noch zu ihrer Bestform auflaufen wird.
Es ist für mich jedenfalls alles andere als vorhersehbar, wie sie die Situation für Ander, Eureka und ihre Familie sowie Brooks weiterstricken wird und was sie für sie alle noch geplant hat.

Fazit

 

Es passiert mir selten, dass ich so überzeugt von einer Geschichte bin, dass selbst eine etwas mangelhafte Umsetzung mich nicht davon abhalten kann, sie zu mögen. Bei "Teardrop" aber ist genau das der Fall.
Das Buch hat Längen, die Protagonistin ist oft sehr unzugänglich und an einigen Stellen ist selbst der Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Dennoch mag ich es sehr - allein schon wegen der Idee und der Atmosphäre - und werde die Trilogie definitiv weiterverfolgen.
Außerdem bin ich guter Hoffnung, dass die Autorin sich noch steigern wird, denn Luft nach oben ist noch viel.

 

2 Kommentare:

RoM hat gesagt…

Grü0 Dich, Evelyn.
Eine Protagonistin, die Willens ist ihre Gefühle zu verdecken, beschreibt sich möglicherweise doch besser aus der Ich-Perspektive. Zumindest zugänglicher, wenn Du schreibst, daß Dir Eureka fern blieb.

Die Idee im Hintergrund, für all die Ereignisse, muß dann doch anmerkenswert sein, wenn sie Dich leicht über die Schwächen führt.

Feinen Leseherbst!

bonté

Unknown hat gesagt…

Huhu,
das Buch steht auch auf meiner Wuli. Die Idee finde ich auch echt klasse, generell muss ich aber sagen, dass ich die Ich-Perspektive bevorzuge. Man hat wirklich das Gefühl, näher an den Figuren zu sein. Aber einige Autoren kriegen das mit der dritten Erzählform auch gut hin (siehe Kai Meyer :D).
Schöne Rezi!
LG
Ebru