Mittwoch, 10. Juli 2013

Mystic City - Theo Lawrence

Rezension zu "Mystic City - Das gefangene Herz" 

von Theo Lawrence

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Ravensburger Buchverlag; 1. Auflage (1. Mai 2013)
ISBN-13: 978-3473400997
Band 1

Inhalt


Aria Rose wird als Star gefeiert. Ihre heimliche Liebe zum Sohn der feindlichen Fosters ist ans Licht gekommen und durch ihre Heirat soll die Fehde zwischen den beiden führenden Familien der Stadt endlich beigelegt werden. Dann werden sie alle gemeinsam gegen die rebellischen Mystiker vorgehen und verhindern, dass diese an Macht gewinnen.
Nur einen Haken hat die Sache: Aria kann sich an nichts erinnern. Nicht einmal an ihre Gefühle für Thomas. Und außerdem muss sie feststellen, dass bei weitem nicht alle Mystiker gefährlich sind...

Meine Meinung


Bei "Mystic City" war der erste Eindruck ausschlaggebend dafür, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Eine Dystopie mit fantastischen Elementen und dazu noch Romantik - da hing ich gleich an der Angel.
Das wunderschöne Cover verstärkte meine Neugier nur noch mehr.

Ich muss gestehen, dass ich möglicherweise mit zu hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin, sodass ich im Endeffekt ein wenig enttäuscht wurde.

Die Ideen des Autors, auch was die Hintergründe und Schauplätze seines Buches betrifft, fand ich größtenteils wirklich grandios. In diesen Einfällen steckt unheimlich viel Potenzial.
Mein Problem war, wie so oft, die Umsetzung.

Es fängt damit an, dass sämtliche Charaktere entweder zu flach oder unsympathisch oder im schlimmsten Fall sogar beides sind; jedenfalls habe ich es so empfunden.
Besonders mit Aria als Protagonistin konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Sie zeigt sich häufig unglaublich einfältig und naiv und die Einblicke in ihre Gefühlswelt erschienen mir nicht glaubhaft.

Die Liebesgeschichte beschränkt sich leider hauptsächlich darauf, dass die beiden Betroffenen sich ständig küssen müssen und die dümmsten Fehler begehen, um einander zu sehen.

Zunehmend störten mich auch kleine Logikfehler, die immer wieder auftauchten, sodass ich das Gefühl hatte, dass der Autor keine Lösung für eigentlich unvermeidliche Komplikationen wusste. Die Charaktere handeln an vielen Stellen absolut unverständlich.

Einen riesengroßen Minuspunkt bringt die Vorhersehbarkeit ein. Viele Wendungen können vom Leser lange im Voraus erahnt werden und die wenigen Überraschungen werden zu schnell abgehandelt und nicht genügend ausgeschöpft.
Ärgerlich ist auch der Mega-Spoiler im Klappentext. Warum der sein musste, kann ich wirklich nicht verstehen.

Der Schreibstil ist insgesamt angenehm zu lesen, die ein oder andere Formulierung vielleicht ein bisschen unbedarft, aber darüber kann man hinwegsehen.

Fazit


Ich bin zwiegespalten, was meinen Gesamteindruck angeht, denn obwohl die negativen Aspekte so zahlreich scheinen, habe ich das Buch gern gelesen und würde der Fortsetzung der guten Idee willen auf jeden Fall eine Chance geben.
So gerne ich sie vergeben würde - für vier Sterne reicht es nicht ganz. Für Teil 2 ist defintiv noch Steigerungsbedarf drin.



2 Kommentare:

Anja hat gesagt…

Ich hatte mich auf Lovelybooks für die Leserunde beworben und war im Endeffekt dann froh, dass ich nicht gewonnen hab. Ich kann keine Dystopien mehr lesen irgendwie, jedenfalls schreck ich immer mehr davor zurück ;)

Kam viel "Fantasy" darin vor? Das würde mich nämlich besonders interessieren...

Deine Rezi zu dem Buch verdeutlicht mein Gefühl nur mehr! Die Kritikpunkte hast du schön dargelegt!
Das Cover ist aber wirklich ein richtiger Hingucker! Da können sich andere noch was abschauen :D

Alles Liebe
Anja

Lainybelle hat gesagt…

Kann ich verstehen - es ist eben total schade, dass die meisten Dystopien einfach nicht eigenständig sind, sondern total abgekupfert wirken...

An "Fantasy" gab es eigentlich nur die Mystiker mit ihren individuellen magischen Kräften. Also besonders hoch ist der Fantasy-Anteil im Buch nicht.

Manchmal ist es einfach besser, das Originalcover zu übernehmen. Ich finde, im Englischen ist die Gestaltung oft sehr gelungen, wie auch in diesem Fall.

Liebe Grüße!