Mittwoch, 17. April 2013

Auracle - Gina Rosati

Rezension zu "Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe" von Gina Rosati

Verlag: bloomoon, 368 Seiten, gebunden
ISBN: 9783760789071 
Erscheinungsdatum: 01.02.2013
Jugendbuch


Inhalt


Anna ist sechzehn und besitzt eine ganz besondere Fähigkeit: Sie kann sich aus ihrem Körper herausprojizieren und zu jedem beliebigen Ort der Welt und des ganzen Universums reisen.
Nur ihr bester Freund Rei macht sich ständig Sorgen und fürchtet, sie könnte in einem schwarzen Loch verschwinden. Anna kann darüber nur lächeln und denkt nicht im Traum daran, ihr liebstes Hobby aufzugeben.
Doch dann passiert ein Unfall und plötzlich befindet sich Taylor in Annas Körper. Taylor, für die Anna bisher immer unsichtbar gewesen ist und die anfängt, sich für Rei zu interessieren, in den Anna sich immer mehr verliebt hat.
Hilflos muss Anna mit ansehen, wie Taylor ihr ganzes Leben umkrempelt und ihren besten Freund für sich zu gewinnen versucht. Dabei dürfte sie eigentlich gar nicht mehr unter den Lebenden weilen, geschweige denn in Annas Körper. Doch den wird sie freiwillig wohl kaum wieder verlassen...

Meine Meinung


Beginnen wir mit dem Positiven. Da wäre zunächst einmal das, was mich sofort neugierig auf dieses Buch gemacht hat - zum einen das geheimnisvolle Cover mit dem schönen Grünton, dem einsamen Mädchen und dem Wasserfall im Hintergrund und zum anderen der Hauptkonflikt des Buches: Taylor nistet sich in Annas Körper ein und bringt alles durcheinander, während Anna einen Weg suchen muss, ihr Leben zurückzubekommen. Die Idee war neu und unterhaltsam und auf jeden Fall wert, erzählt zu werden.
Hinzu kam an den richtigen Stellen eine gute Prise Humor.

Von den Charakteren habe ich Rei am meisten gemocht. Als Halbjapaner mit seinen diversen Eigenheiten war er nicht der typische Freund der Protagonistin sondern erfrischend anders.

Sehr gut finde ich, dass das Buch in sich abgeschlossen ist. Man ist es schon kaum noch gewohnt, dass eine Geschichte tatsächlich auf der letzten Seite zum Ende kommt und nicht noch - möglicherweise unnötig - in die Länge gezogen wird. 
Die Handlung ist sehr geradlinig und läuft auf einen Schluss zu, auf den man zwar gespannt ist, der jedoch letztendlich doch recht unspektakulär und vorhersehbar ausfällt.

Trotz den Pluspunkten muss ich leider sagen, dass bei mir nicht wirklich der Funke übergesprungen ist.
Schon der Einstieg fiel mir eher schwer und auch wenn ich mich nach und nach besser in die Geschichte eingefunden habe, konnte sie mich nicht vollkommen mitreißen.

Was mir ein bisschen gefehlt hat, waren ein paar gute Dialoge, wobei der Schreibstil an sich eigentlich sehr gut und flüssig zu lesen war. Ich hatte das Gefühl, dass die jeweiligen Gesprächspartner beliebig ersetzt werden könnten und die Beziehungen zwischen den Figuren eher oberflächlich geblieben sind.

Mit Taylor konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Zicke, beliebtestes Mädchen an der Schule und dann noch die beste Schülerin in der Jahrgangsstufe? Das schließt sich für mich irgendwie gegenseitig aus.
Ihre Beweggründe erschienen mir teilweise nicht wirklich logisch und ihre Emotionen sehr willkürlich, mal so, mal so.
Anna war mir auch nicht sonderlich sympathisch. Zunächst einmal wirkte sie zeitweise nicht besonders besorgt darüber, dass sie ihren Körper zurückbekommt. Dann war sie plötzlich in Rei verliebt, weil sie ja bisher gar nicht bemerkt hatte, wie heiß er im Laufe der Jahre geworden ist (darauf kommt es natürlich an).
Und dann ist da noch ihr Vater, der gefühlt von einem Tag auf den anderen zum Alkoholiker geworden ist und im gesamten Buch wie eine Art Roboter wirkt.

Die finale Lösung war mir zu einfach. Dafür war das Drama zuvor dann doch zu groß. Ich hätte jetzt spontan keinen Alternativvorschlag, aber so leicht sollte man es seinen Charakteren dann doch nicht machen.

Fazit


Trotz einigen positiven Aspekten bin ich von "Auracle" eher mäßig begeistert. Es war für mich eine gute Unterhaltung, doch zu den Figuren bin ich eher auf Distanz geblieben und konnte ihr Verhalten an vielen Stellen nicht nachvollziehen. Das Ende hätte interessanter gestaltet werden können.
Ich denke, dass das Buch dem ein oder anderen mehr zusagen wird als mir. Wer nach dem Lesen des Klappentexts denkt "Ja, das wäre doch bestimmt was für mich", sollte dem Buch aber auf alle Fälle eine Chance geben. 



Mein Dank für das Rezensionsexemplar geht an:

  
https://www.bloomoon-verlag.de                                                https://www.bloggdeinbuch.de

1 Kommentar:

RoM hat gesagt…

Grüß Dich, Lainybelle.
Zwei Persönlichkeiten in einem Körper ist als Plot-Idee eigentlich eine Tollwiese dramatischer Konfrontationen / Einsichten. Das Geschehen dann wie den Sonntagskaffee bei Tante Poldine Ablaufen zu laßen, weniger erbaulich.

Du kennst "Seelen" von Stephenie Meyer?

bonté