Dienstag, 19. Februar 2013

Der geheime Name - Daniela Winterfeld

 Rezension zu "Der geheime Name" von Daniela Winterfeld

 ISBN 9783426511275, Flexibler Einband, 480 Seiten, Science-Fiction & Fantasy, 
Erscheinungsdatum: 04.01.2013 bei Droemer Knaur

Inhalt

"So ein einfältiges, törichtes Weibchen! Hat sie doch geglaubt, ihn mit einem Menschenmärchen besiegen zu können!" Er verstummte, verengte seine Augen zu Schlitzen und knurrte sie an: "Sie hat ihre Chance vertan. Nun gib sie ihm ihr Kind. Es ist sein!" (S. 13)
Sein Name ist geheim und obwohl er nicht Rumpelstilzchen heißt, hat er einige Gemeinsamkeiten mit dem altbekannten Wicht. Vor allem eine ausdauernde Beharrlichkeit, wenn es darum geht, dem nachzujagen, was ihm versprochen ist.

Fina hat genug davon, ständig auf der Flucht zu sein - angeblich vor ihrem Vater, der sie mit Gewalt zu sich holen will. Ihr Leben lang hat ihre Mutter sie von Ort zu Ort verfrachtet. Doch nun ist sie alt genug, um eigene Entscheidungen zu treffen. Kurzerhand sucht sie ihre Großmutter auf, die sie erst einmal zuvor zu Gesicht bekommen hat. Bei ihr scheint sie endlich zur Ruhe kommen zu können. Doch in der Nähe der alten Mühle, die sie nun ihr Zuhause nennt, befindet sich ein Moor. Auf seltsame Weise fühlt sie sich davon angezogen. Und noch vielmehr von dem geheimnisvollen Jungen, dem sie dort begegnet und der die Welt, aus der sie kommt, nicht zu kennen scheint...

Meine Meinung

Bei mir hat das Buch schon durch den allerersten Eindruck Sternchen gesammelt. Das zauberhafte Cover hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich mich so magisch davon angezogen gefühlt habe wie Fina vom Moor :)
Ich liebe es, wenn Märchen als Romanstoff aufgegriffen werden und in diesem Fall ist wirklich eine wunderbare Geschichte daraus geschneidert worden - die Autorin versteht definitiv etwas von ihrem Handwerk!
Allein schon die neue Perspektive - die der Tochter, die dem Männlein im Austausch für Gold versprochen wurde - hat einen unwiderstehlichen Reiz.

Eine ganz große Stärke des Buches ist die Atmosphäre. Wie oft habe ich während des Lesens die Bedrohung gespürt, das Es-gibt-kein-Entrinnen-Gefühl, blanke Angst, Schmerz, Beklemmung und auch Hoffnung. Ich war mit Fina im Wald, bin mit ihr in den Sumpf gestürzt und habe an ihrer Seite in einer unterirdischen Höhle ausgeharrt. Der mitreißende Schreibstil fängt jede Stimmung so ein, dass sie einfach unter die Haut gehen muss.

Das Buch hat alles: eine Vorgeschichte, die sich dem Leser erst Stück für Stück entschlüsselt, unglaublich liebenswerte Protagonisten, Spannung, eine ganze Bandbreite von Gefühlen und nicht zuletzt eine zarte Liebesgeschichte. Zusammen mit den Märchenelementen wird es somit zu einem grandiosen Leseerlebnis.
Obwohl durch die Vorlage ein bestimmter Rahmen gegeben zu sein scheint, werden überall neue Ideen und originelle Wendungen in den Verlauf eingeflochten und auch wenn sich die ein oder andere Vorahnung tatsächlich erfüllt, tut das der Spannung keinen Abbruch.

Insgesamt handelt es sich um ein wunderschönes, neu eingekleidetes Märchen, das seine Leser zu berühren weiß.

Fazit

Ich verschlinge viele Bücher, aber ich habe nur selten das Gefühl, von ihnen verschlungen zu werden. "Der geheime Name" hat das geschafft und mich vollkommen in seinen Bann gezogen, bevor ich am Ende in meine eigene Welt zurückgestolpert bin.
So kann ich nicht anders, als fünf von fünf Sternen zu vergeben und das Buch an alle weiterempfehlen, die an die Magie von Märchen glauben.


Vielen Dank an Katja für die Organisation und an die Autorin für die Begleitung der tollen Leserunde auf Lovelybooks !
Für das Freiexemplar bedanke ich mich herzlich bei Knaur.

2 Kommentare:

Anja Druckbuchstaben hat gesagt…

Wow, was für eine Rezi. Ich wusste ja schon vorher, dass ich das Buch gerne lesen möchte, aber jetzt ist es kaum noch auszuhalten. Das Buch scheint dich sehr überzeugt zu haben =)

LG
Anja

Lainybelle hat gesagt…

Es war aber auch einfach genau mein Geschmack - Märchenadaptionen sind super :)
Plan es auf jeden Fall bald ein. Du wirst es nicht bereuen ;)
LG